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Mops-Kunst PugArt
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Inhaltsverzeichnis
Allgemeinmedizin
Augenerkrankungen
Belastungstest Mops
Bewegungsapparat
Ernährung
Gynäkologie
Hauterkrankungen
Infektionsmedizin
Mikrobiologie
Molekularmedizin
Mycoplasmose
Oxphos-Erkrankungen
Röntgenbilder Pugnax
ZNS und PNS
Zuchtphilosophie
Augenerkrankungen Mops

Vorwort zu den Augenerkrankungen - mops

nachstehende, medizinische Dokumentation dient ausschließlich dem Zwecke der Vermeidung von Qualzuchten beim Hund, vornehmlich bei der Rasse Mops und möge einen Beitrag zur Gesundzüchtung betroffener Rassen leisten. Dies ist der ausschließliche Grund vorliegender Arbeit. Die Illustrationen dienen der Veranschaulichung, damit entsprechender Text Verständnis findet und sollen damit ebenfalls zur züchterischen Leidverhinderung beitragen. Jeder Augenspezialist, jede Einrichtung für Augenerkrankungen wird hier aufgerufen, ebenfalls einen kostenlosen Beitrag zu leisten, wie auch diese, wie ebenso alle hier aufgezeigten, medizinischen Seiten, ohne wirtschaftlichem Interesse, durch großen Arbeitsaufwand über Jahre, entstanden sind, um Tieren unnötige Qualen zu ersparen und Menschen ein beschwerdefreies Leben mit ihren Vierbeinern zu gewährleisten. Ein solches Vorhaben gelingt nur dann, wenn entsprechende Problematik veröffentlicht wird, Züchter Einblick in ihre Arbeit erhalten und sich ihrer schwierigen Aufgabe bewußt werden. Ich danke für Ihr Verständnis.



Erkrankungen des Mopsauges

und seiner Umgebung



Nachstehende Dokumentationen der medizinischen Beiträge sind in Zusammenarbeit mit Tierarzt Wolfgang Klammbauer entstanden, der bisher jedes Hundeauge optimal betreute und rettend intervenierte.

Die rassespezifischen Beiträge wurden von mir erstellt. Allfälliges Bildmaterial entstammt diversem Klinikmaterial und dient ausschließlich der verständlichen Veranschaulichung für den Besucher. Eine Weiterverwendung der Inhalte ist untersagt - siehe : Mops pug.at HINWEIS

Die Augenstudie an den Möpsen entstammt dem Forschungsmaterial der Veterinärmedizinischen Universität Wien und ist der Beitrag, der für diese Rasse äußerst wertvollen Arbeiten, von Frau Prof. Dr. Nell ebenfalls dieser Gesamtdokumentation angehängt - Mopsauge - Veterinärmedizinische Universität Wien .

Die einzelnen, mopsspezifischen, Augenerkrankungen werden im nachstehenden weitgehend bearbeitet, bzw. finden Sie diese auch alphabetisch gereiht im Inhaltsverzeichnis .

Weiterer Verweis für Augenerkrankungen : http://www.vetmeduni.ac.at/kleintierchirurgie/ueber-uns/spezialkliniken/augenheilkunde



Brachyzephalsyndrom - Erkrankungen des Mopsauges

die meisten Erkrankungen des Mopsauges sind in der Regel eine Folge des züchterisch übertriebenen Brachyzephalsyndroms, einer Rassehundezucht, die sich lediglich am derzeit aktuellen Modetrend, ohne jegliche anatomische Kenntnisse, orientiert und deren Ziele nicht im gesunden Hund zu finden sind, sondern im Gelderwerb und falsch verstandenen Erfolgen auf Ausstellungen. Der Mops hat sich in den letzten 10 Jahren zum Modehund vordersten Ranges etabliert, mit allen schwerweigenden Folgen, die mit einer solchen Zuchtform verbunden sind. Die gesamte Problematik am Mopsauge, welche dieser Trend zur Krüppelzucht bewirkt, finden Sie auf dieser Seite.

Besonders hervorheben darf ich das Tieraugenzentrum München, welches sich im besonderen auch um die Gesunderhaltung des Hundeauges bemüht. Sie finden hier sämtliche Augenerkrankungen aller Hunderassen aufgelistet und genaue Erklärungen, neben der fachmännischen Behandlung und Betreung der Patienten.

http://www.tier-augenarzt.de

Rubriken : für Tierhalter - erbliche Augenkrankheiten Hund;
Rubriken : Wissenswertes - hier finden Sie ein umfassendes Lexikon der Augenerkrankungen beim Hund

Aufgrund des hervorragenden Wissens rund um die Augenkrankheiten des Mopses, der Diagnostik, der Medikations- und Operationstechniken darf ich für aktuelle Augenprobleme beim Mops diese Augenklinik sehr empfehlen.

Ich danke Herrn Dr. Fritsche, Diplomate des European College of Veterinary Ophthalmologists, Examinierter Gutachter für erbliche Augenerkrankungen, für diese Verlinkung, die den Liebhabern der Rasse Mops, Züchtern und Klubs die Probleme fehlgeleiteter Zucht vor Augen führen soll !



Entropium

Das Entropium des Hundes wird durch eine Einstülpung des Lidsaumes in Richtung Bulbus dargestellt. Beim Entropium gibt es verschiedene Schweregrade und man unterscheidet zwischen einem geringfügigen, nasalen Entropium, einem nasalen, einem medialen, einem generalisierten Entropium des Unterlides und einem umfassend generalisierten Entropium, bei dem das gesamte Unter- und Oberlid betroffen ist.



Beim umfassenden, generalisierten Entropium handelt es sich um eine schwere Anomalie des Ober- und Unterlides des Auges. Die Augenlider sind hiebei nach innen gestülpt und die Haare des Unterlides (hier das Fell des Hundes), sowie die gesamte Wimpernreihe und die Fellhaare des Oberlides liegen direkt auf der Hornhaut auf und reiben an der Cornea. Die Folge ist eine schwerwiegende Beschädigung der Hornhaut mit nachfolgender Eintrübung und unweigerlicher Erblindung. Ein generalisiertes Entropium muß immer operativ behandelt werden.



Beim Entropium des Unterlides gibt es mehrere Grade der Ausprägung. Ein geringfügiges, nasales Entropium muß keine Irritationen der Hornhaut nach sich ziehen und bedarf daher keiner weiteren Maßnahmen. Beim stärker ausgebildeten Entropium des nasal liegenden Unterlides kommt es zur Scheuerfunktion der äußeren Haut und vor allem der Haare des Unterlides an der Cornea, was zur Eintrübung in diesem Bereiche führt. Diese Trübung macht sich vorerst als perlmutartiges Fleckchen an der Cornea ersichtlich und in der Folge kommt es zu Schutzmaßnahmen der Hornhaut, um eine Perforation zu verhindern. Die Hornhautzellen verdichten sich und es entsteht eine sekundäre Keratitis pigmentosa, die man als braunes Pigmentfleckchen an der Cornea erkennen kann. Bei braunäugigen Hunderassen, kann diese sterile Hornhautreaktion leicht übersehen werden. In einigen Fällen kann diese leichte Keratitis pigmentosa eine Reaktion der gesamten Hornhautzellen auslösen und die Keratitis erstreckt sich allmählich über die gesamte Cornea des betroffenen Auges und führt zur Erblindung. Ein generalisiertes Entropium des Unterlides führt schneller zur unerwünschten Hornhautreaktion und zur Erblindung. Ich habe vor Jahren ein generalisiertes Entropium bei einer E. Bulldogge gesehen, bei dem das Fell des Unterlides an der Cornea vollkommen auflag und dennoch waren keine direkten Schäden an der Hornhaut ersichtlich. Der Hund zeigte sich außerdem vollkommen schmerzfrei. Dennoch gilt diese Anomalie als schwerwiegend und sollte unbedingt einer chirurgischen Maßnahme bei einem ausgewiesenen Augenspezialisten unterzogen werden. Bereits eingetretene Hornhautreaktionen sprechen sehr gut auf Cyclosporin an. Liegt gleichzeitig eine Trichiasis vor, steht diese immer im Zusammenhang mit der Anomalie des Unterlides. Eine OP an der Trichiasis sollte vorerst immer unterbleiben und die Distichien sollten mittels Augensalbe nach außen massiert werden. Nach Korrektur des Entropiums werden die Wimpern des Oberlides wieder in die gewünschte Richtung wachsen.

Das Entropium ist ein Erbdefekt.
Der Erbgang ist dominant mit variabler Penetranz. Mindestens ein Elternteil muß die Gene für diese Anlage tragen, wobei dieser Elternteil eine Form des Entropiums sichtbar aufweist. Bei betroffenen Rassen sollte daher vor Anpaarung eine entsprechende Augenuntersuchung durchgeführt werden.



Sekundär-Entropium und ektopische Zilien

Ein Entropium unterliegt in der Regel einem dominanten Erbgang. Es kommen allerdings Formen des Entropiums vor, die nicht erblicher Natur sind. Unfälle, Bißverletzungen im Gesichtsfeld können als Folgeschäden auch Veränderungen der Beschaffenheit der Augenlidernach sich ziehen. Nervale Erkrankungen, endokrine Störungen, virale und bakterielle Infekte können zum Lidspasmus führen und ein Entropium vortäuschen, bzw. zur bleibender Fehlstellung der Augenlider führen. Vernarbungen am Lidrand, Bindehautentzündungen, aber auch reizende Fremdkörper bzw. Haare am Auge führen zu einer Einwärtsdrehung des Unterlides bzw. mitunter auch zum generalisiertem Lidspasmus, welcher als Entropium diagnostiziert wird. Diese Form ist erworben und nicht erblich.

Ektopische Zilien, Distichiasis führen in der Regel zum Sekundärentropium, da durch den Reiz an der Cornea ein Schmerz, bzw. eine Irritation für das Auge verursacht wird und als Reaktion kommt es zum Spasmus der Augenlider. Dies erfolgt ähnlich, wie wenn wir einen Fremdkörper im Auge verspüren und das Auge dadurch schließen, um den Reiz zu lindern. Bei länger anhaltender Irritation der Cornea bzw. bei schmerzhaften Verletzungen des Auges durch Fremdkörper oder Zilien hält der Hund das Auge nicht nur geschlossen unter vermehrter Tränenflüssigkeitsekretion, die der Ausschwemmung des Fremdkörpers dienen sollte, sondern die Unterlider werden nach innen gerollt. Nach Behebung der ursächlichen Reizung des Auges lindert sich das Sekundär-Entropium und bildet sich nach einiger Zeit wieder vollständig zurück. In einigen Fällen kann der Hund diesen Spasmus aufrecht erhalten bzw. bei länger dauernden Entzündungen des Auges oder Fremdkörpereinwirkung kann es zum dauerhaften Lidspasmus kommen. Dieser wird als Entropium diagnostiziert, obwohl es sich hiebei nicht um das echte, erbliche Roll-Lid handelt.

Bei brachyzephalen Hunderassen mit Nasenfaltenbildung kann sich diese Hautfalte über der Nase mitunter entzünden. Durch die Entzündung entsteht ebenso ein Juckreiz und der Hund kratzt sich das Gesichtsfeld in der Umgebung des Auges. Dadurch kann er sich sehr leicht Traumen an den Lidern bzw. direkt an der Hornhaut zufügen und als Folge der Traumata kommt es zum Schließen des Auges bzw. zum Sekundär-Entropium. Eine Nasenfalte kann sich bei mangelnder oder unsachgemäßer Pflege dermaßen entzünden, daß es zu Schwellungen im Bereiche dieser kommt bis hin zum nasalen Augenwinkel. Automatisch wird auch das Gewebe des unteren Augenlides hiedurch ödematisiert und ein nasales, bei schweren Entzündungen auch mediales, Entropium bildet sich als Folge der Faltenentzündung aus und wird oft als erbliches Entropium beurteilt. Die nasale Falte sollte daher bei Brachyzephalen, deren Standard eine solche vorschreibt, bzw. deren Zucht diese anstrebt, unbedingt einer regelmäßigen Kontrolle unterzogen werden und im Bedarfsfalle einer unverzüglichen Behandlung, um sekundäre Folgeschäden zu vereiteln.



EKTOPISCHE ZILIEN irritationscausal :
Bei Hunden kommen sehr oft Häärchen außerhalb der normal angelegten Distichienreihe vor. Meist sind diese Zilien in der Beschaffenheit fein und sollten daher belassen werden, solange sie keine Irritationen oder Schäden an der Cornea anrichten. Die Häärchen fallen ca. alle 4 bis 8 Wochen von selbst aus. Zilien außerhalb der Wimpernreihe sind eine häufige Erscheinung bei Hunden aller Rassen und deren Mischungen. Mitunter wächst ein borstiges Haar Richtung Bulbus und dieses sollte mit einer Pinzette auch unter Verwendung einer Spaltlampe ausgezupft werden. Nach einigen Wochen sollte diese Stelle allerdings unbedingt nachkontrolliert werden um sicher zu gehen, daß die Zilie nicht wieder bulbusgerichtet nachwächst. Unter ektopischen Zilien versteht man wörtlich Haare die außerhalb der Wimpernreihe angelegt sind. Im strengen Sinne sind unter ektop. Zilien allerdings Haare zu bezeichnen, die in der Bindehaut des Auges angelegt sind und deren Wachstum die Hornhaut irritiert bzw. beschädigt. Da ektopische Zilien bei bestimmten Rassen vermehrt auftreten kann von einer Erblichkeit ausgegangen werden. In diesen Fällen sollte eine entsprechende Augenuntersuchung der adulten Zuchttiere vor Anpaarung unbedingt vorgenommen werden. Bei Welpen kann eine Voruntersuchung stattfinden, allerdings zeigen Merkmalträger nicht immer in der frühkindlichen Entwicklung diese Anlage sichtbar. Oft wachsen Zilien erst im Laufe des weiteren Wachstums und dieses Zilienwachstum geht meist mit dem allgemeinen Haarwechsel begleitend einher. Die Hornhaut irritierende ektopische Zilien sind ein Notfall, da sie die Hornhaut perforieren können, es handelt sich in der Regel um keine weichen Häärchen, sondern borstige, fehlgelagerte Wimpern, andererseits scheuern diese Zilien sehr stark an der Cornea und es folgt innerhalb kürzester Zeit eine Eintrübung an der Scheuerstelle, die perlmutartig anmutet. Das Auge tränt sehr stark, ist gerötet bis hoch rot und wird meist vom Hund zugekniffen. Der Lidspasmus täuscht ein Entropium vor. Ektopische Zilien sind allerdings nicht in jedem Falle erblich, sondern eine fehlgerichtete Ausbildung von Häärchen kann auch auf Grund von vorangegangenen Entzündungen eingeleitet worden sein. Eine Blepharitis - Lidentzündung - ausgelöst durch Staphylococcus Aureus, Pasteurella Multozida und Typ G Streptokokken kann sehr leicht zu Verwachsungen im Bereich der distichialen Haarbälge führen. Genannte Erreger dringen tief in das Gewebe ein und können leicht zu Feinvernarbungen mit Zerstörung der distichialen Haarbälge führen. Oft geht die Blepharitis mit einer Conjunctivitis - Bindehautentzündung - einher und kann nicht nur eine Trichiasis verursachen, sondern bei noch in Entwicklung stehenden Junghunden auch eine gewebliche Verlagerung einzelner Haarbalgdrüsen. Besonders Pasteurellen neigen zu tiefgeweblicher Vernarbung der entzündeten Schichten. Zilien wachsen hienach nicht mehr in ihre ursprüngliche Richtung, sondern in der Anlage abgedreht durch das Gewebe in Richtung Bulbus. Meist betrifft dieser Sekundärschaden nicht einzelne Zilien, sondern umfaßt die Haarbalgdrüsen mehrerer, oft vieler Zilien. Es ist ein einem solchen Falle schwierig abzuklären, ob Erblichkeit oder eine entzündliche Causalität vorliegt. Die Behandlung erfolgt in beiden Fällen gleich. Eine Antibiose muß der Operation angeschlossen sein. Der Mops zeigt eine erhöhte Neigung zu Entzündungen der Augenlider und der Bindehäute und Junghunde dieser Rasse eine Affinität zu Pasteurelleninfektionen, die zumeist hartnäckig bestehen und einer besonderen Behandlung bedürfen. Bei Möpsen besteht außerdem ein erhöhtes Risiko zu Verletzungen der Cornea mit anschließender, bakterieller Besiedelung, wobei innerhalb von Stunden ein Ulcus ausgebildet wird. Auch Feinverletzungen der Lidränder kommen bei spielenden Jungmöpsen sehr häufig vor und diese bilden ideale Eintrittspforten für die Haut und Schleimhaut besiedelnde Keime, die allerdings in tieferen Gewebereichen dann zu lokalen Entzündungen führen und wiederum fehlgerichtetes Wachstum von Zilien zur Folge haben können.



durch ZILIEN induzierte KERATITIS PIGMENTOSA

bei Rassen, deren Standard eine Falte über den Nasenrücken vorschreibt bzw. deren Zucht auf dieses Merkmal betrieben wird, sind Übertreibungen rigoros zu vermeiden. Die Haare der Nasenfalte dürfen niemals die Hornhaut des Auges berühren. Eine Rückzüchtung zu wenig Falte in diesem Bereich wäre hier dringend erforderlich und Zuchtausschluß von Trägern anomal dicker Falten, die den Bulbus bzw. die Cornea berühren.



In einem solchen Fallbeispiel wird auf zu extreme Nasenfalte gezüchtet und ebenso ist hier ein knöcherner Nasenrücken nicht mehr vorhanden - QUALZUCHTSYNDROM.
Die Haare der Nasenfalte reiben permanent an der Cornea Bulbi und diese reagiert mit einer Verdichtung der cornealen Zellen. Die Zellen der Cornea werden nicht nur dichter angelegt, sondern in ihrer Beschaffenheit auch dicker und undurchsichtiger. Es kommt zur Ausbildung brauner Flecken im Auge - Keratitis pigmentosa. Diese Sekundär-Keratitis führt bei Nichtbehebung der Ursache zur Erblindung des Hundes. Hunderassen, die eine nasale Falte als Schönheits-Merkmal im Standard führen, sollten vor Anpaarung dringend auf deren Dicke und auf die Länge des Nasenrückens untersucht werden. Extreme Merkmalträger sind rigoros von der Zucht auszuschließen.

VORSICHT in der Diagnostik :
die KERATITIS PIGMENTOSA ist keine Keratitis sicca - es handelt sich bei der Keratitis pigmentosa nicht um das Trockenauge, das wiederum beim Mops einst sehr selten auftrat, heute leider in dieser Rasse überpräsentiert ist , meist allerdings bei extremen, züchterischen Augapfelvorlagerungen, da hier der Bulbus mit Tränenflüssigkeit nicht mehr ausreichend versorgt wird und dies zur Austrockung der Cornea führt. Diese Merkmalträger müssen lebenslang einen Tränenflüssigkeitsersatz erhalten - QUALZUCHTKRITERIUM. Beim Mops ist vor Anpaarung daher das Auge zu untersuchen und Merkmalträger sind rigoros von der Zucht zu merzen.
Weiters ist bei der Diagnostik der Keratitis zu beachten, daß die Keratitis pigmentosa nicht mit der Keratitis parenchymatosa chronica (Erbdefekt) verwechselt wird. Die Keratitis pigmentosa ist nicht schmerzhaft und meist eine Folgeerscheinung eines anderen Augenleidens, bzw. eine Reaktion auf eine Narbenbildung der Cornea. Eine Sonderform stellt die juvenile Keratitis pigmentosa dar, die hoch erblich ist und zur vollkommenen Erblindung des Auges führt, auf die ich noch gesondert eingehen werde.

Eine besondere Stellung hinsichtlich des Sekundär-Entropiums nimmt das corneale Ulcus ein. Beim Hornhautgeschwür, meist durch Verletzungen mit anschließender bakterieller Besiedelung, kommt es aufgrund des schmerzhaften Zustandes zum krampfhaften Verschluß der Augenlider - Lidspasmus, wobei vor allem das Unterlid nach innen gerollt wird. Nach Behandlung und Abheilung des Hornhautgeschwüres normalisiert sich der Lidschluß in der Regel wieder. Durch zu lange anhaltenden Reiz bzw. Schmerz des Auges kann es aber auch um chronischen Lidspasmus führen und somit zum Sekundär-Entropium.

Augenerkrankungen Inhaltsverzeichnis




Trichiasis

Diese Erkrankung ist nicht kongenital. Eine Trichiasis stellt eine Einwärtsdrehung der Distichien des Oberlides dar. Dieses anomale Wachstum der Wimpernreihe ist niemals erblich bedingt, sondern immer ein sekundäres Geschehen eines anderen Grundleidens. VORSICHT : die Trichiasis wird leider zu oft mit der Distichiasis und mit ektopischen Zilien verwechselt.



Die Wimpern, der Hund besitzt diese in der Regel nur am Oberlid, werden als Distichien bezeichnet. Zilien sind Häärchen und dieser Ausdruck per se ist nicht für eine Erkrankung heranzuziehen. Ektopische Zilien sind Häärchen, die außerhalb der normalen Reihe der Distichien wachsen. Unter den ektopischen Zilien gibt es verschiendene Erscheinungsformen, die nicht alle pathogen sind. Allgemein werden unter ektopischen Zilien allerdings Haare bezeichnet, die meist aus der Bindehaut des Oberlides wachsen und zu schweren Irritationen der Cormea führen. Die Trichiasis ist für Zilien, genauer gesagt für Distichien bezeichnend, die aus der normalen Distichienreihe wachsen, allerdings ihre Wachstumsrichtung nach unten auf die Cornea richten.



Trichiasis bildet sich leicht aus, wenn kleine Narben am Lidrand aufgrund vorangegangener Verletzungen, auch Mikroverletzungen entstehen. Kleinstverletzungen kommen oft nach Kratzen im Gesichtsfeld des Hundes vor, nach Entzündungen oder Reiben des Gesichtes an Gegenständen, wie dies oft Möpse lieben ! Sehr oft entstehen fehlgerichtete Distichien nach Infektionen des Auges, Ulcus Cornea, Verletzungen des Auges, auch Feinverletzungen der Hornhaut, da der Hund dann gerne das Auge reibt, nach viralen und bakteriellen Infektionen des Auges, der Bindehäute und der Lider und Warzen bzw. kleine Tumore, die sich in den Haarbälgen der Wimpern bilden, bzw. den Rand der Distichien säumen - kommt bei älteren Hunden gelegentlich vor. VORSICHT : Trichiasis wird oft mit ektopischen Zilien und mit Distichiasis verwechselt. Eine Trichiasis sollte nicht operiert werden, da es zur unnötigen Narbenbildung in der normalen Wimpernreihe führen kann und die benachbarten Distichien dann wieder auf Grund von Feinvernarbungen in eine unerwünschte Richtung wachsen. In Richtung Bulbus gebogene Wimpern werden mit einer Augensalbe nach außen gestrichen. Handelt es sich um eine einzelne Distichie, ist es sinnvoll, diese eventuell mit einer Pinzette zu entfernen und das Auge hienach zu beobachten, ob weitere Irritationen vorliegen, bzw. in welche Richtung die nachfolgende Wimper wächst. Eine Erblichkeit liegt hier nicht vor.

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Distichiasis

Unter dieser Anomalie versteht man das Wachstum von Wimpern aus der Meibom-Drüse. Die Meibomsche Drüse ist eine Form einer kleinen Talkdrüse.



Die Distichiasis kann einzelne Distichien betreffen, in ausgeprägten Fällen kann eine gesamte zweite Wimpernreihe angelegt sein.



Distichiasis wird in der Regel autosomal dominant vererbt mit variabler Penetranz. Dies bedeutet, daß mindestens ein Elternteil Distichien außerhalb der Wimpernreihe aufweist. In einigen Fällen wird auch ein rezessiver Erbgang vermutet, hier könnte es sich allerdings um polygene Determination einzelner dominanter Gene handeln, die Schwellencharakter aufweisen. Allgemein kann man von einer dominanten Vererbung ausgehen und daher macht es Sinn, belastete Rassen auf diese Anomalie vor Zuchteinsatz dahingehend zu prüfen.

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Ektopische Zilien

Darunter versteht man wimperähnliche Haare, die außerhalb der normalen Wimpernreihe wachsen. Hier ist allerdings Vorsicht geboten : nicht jedes Häärchen, das außerhalb der Distichienreihe wächst, ist als krankhaft anzusehen und nicht jedes Häärchen, das die Cornea berührt, führt automatisch zu Schäden an dieser. Viele Hunde weisen Haare außerhalb der normalen Wimpernreihe auf, auch die Brachyzephalen. Viele dieser Häärchen sind sehr weich und reizen die Hornhaut nicht. Diese können auf jeden Fall einfach belassen werden. Unnötige Entfernungen oder gar operative Eingriffe können in diesem empfindlichen Bereich große und oft irreversible Schäden anrichten. Nach dem Auszupfen solcher Zilien, können diese nachwachsen und oft in einer steiferen Form, als das ursprüngliche Häärchen, sodaß nun Irritationen der Cornea gegeben sind. Chirurgische Entfernung kann Narbenbildungen hinterlassen, die zu Fehlwachstum der Zilien des umliegenden Gewebes führen können und diese fehlwachsenden Distichien reiben nun erst recht an der Hornhaut. Narben selbst können große Probleme in diesem empfindlichen Berich am Auge verursachen. Narben können dauerhaft Reiben und zur Trübung der Cornea führen, bzw. das betroffene Augenlid selbst kann in schlimmen Fällen zu Fehlstellungen neigen und zum Sekundärentropium. Chirurgische Entfernungen ektopischer Zilien oder Distichien aus der Meibom Drüse sollten ausschließlich ausgewiesenen Augenspezialisten vorbehalten sein, die über die entsprechenden, feinchirurgischen Geräte für derlei Operationen verfügen, bzw. die Kenntnis besitzen, wann und wie Maßnahmen chirurgischer Art durchzuführen sind. An der Universitätsklinik Wien erhalten betroffene Patienten genaue Auskünfte über die entsprechenden Spezialisten in jedem Bundesland. Eine unsachgemäß durchgeführte OP kann hier sogar mit dem Verlust des Auges oder der Sehkraft einhergehen.
Im medizinischen engeren Sinne versteht man unter ektopischen Zilien Haare, die aus der Bindehaut des Oberlides senkrecht direkt Richtung Bublus wachsen und zwangsläufig dadurch an der Cornea schäuern, diese oft im kleinen Ausmaß perforieren bzw. für behandlungsresistente, zentrale Ulci Corneae verantwortlich zeichnen.



Ektopische Zilien sind meist sehr steif, borstig und wachsen direkt aus der Bindehaut des Oberlides Richtung Cormea. Sie können die Cormea sogar perforieren und stellen daher einen Notfall dar !!!



Es macht Sinn, ektopische Zilien zu lasern. Die Entfernung mit dem Skalbell muß sehr gekonnt durchgeführt werden, da eine zu tiefe Entnahme der Zilie zur bleibenden Narbenbildung führen kann, die wiederum erst recht an der Cornea zu Schäden führt, bzw. eine zu seichte Abtragung ein Nachwachsen der Zilie in noch stärkerem Ausmaß fördern kann.



Ektopische Zilien in der Bindehaut des Oberlides verursachen beim Patienten große Schmerzreaktionen, da diese steifen Haare direkt in die Hornhaut stechen. Der betroffene Hund ist kaum in der Lage sein Auge zu öffnen. Er versucht irritiert laufend mit der Pfote zu scheuern um den vermeindlichen Fremdkörper zu entfernen. Dies kann zu weiteren, bösen Verletzungen des Auges führen. Diese Erkrankung ist immer ein Akutfall. Eine operative Maßnahme muß ehestmöglich durchgeführt werden.



Die Entfernung dieser, an der Unterseite des Oberlides wachsenden Haare muß ehestmöglich erfolgen. Hat bereits eine Perforation der Hornhaut stattgefunden, bzw. hat sich ein Ulcus Cornea bereits ausgebildet mit nachfolgender bakteriellen Beteiligung, wird dieser Bereich der Cornea nach lokaler Betäubung des betroffenen Auges mit Jodtinktur gesäubert und die Verletzung mit Hyaluronsäure verschlossen. Eine antibiotische Abdeckung ist für mehrere Tage nach dem Eingriff sinnvoll. Hat sich bereits ein großer Ulcus ausgebildet, macht es wenig Sinn, diesen mit einer cornealen Linse zu schließen, da diese die Heilung der cornealen Defekte nicht begünstigt. Weitaus sinnvoller ist es, eine Bindehautschürze anzulegen, da somit auch die Pupille ruhig gestellt ist und das körpereigene Material am Verletzungsort der Cornea zur Heilung beiträgt. Es werden durch diese Maßnahme stärker corneale Zellen nachgebildet, als wenn eine Linse aufgesetzt wird. Die Ruhigstellung der Pupille ist für die rasche Heilung des cornealen Schadens sehr wertvoll. Besser ist allerdings immer, ektopische Zilien unverzüglich zu entfernen, bevor es zu cornealen Schäden größeren Ausmaßes kommt. Eine antibiotische Abdeckung für einige Tage ist angebracht. Bei bereits bestehenden cornealen Schäden sollte die Verwendung von Cortisonsalben bei Boxern und Möpsen unbedingt unerlassen werden, da bei diesen Rassen die cornealen Schichten locker aufliegen und Cortison zum unnötigen Substanzverlust der cornealen Zellen führt. Cortison ist aus diesem Grunde im Mopsauge ohnedies immer contrainduziert. Zur Verhinderung von Narbenbildung bzw. Narbenrückbildung hat sich Cyclosporin als sehr geeignet erwiesen. Zuvor ist allerdings immer die Abheilung des cornealen Schadens abzusichern.
Ektopische Zilien kommen bei Hunden sehr häufig vor. Zu den besonders betroffenen Rassen gehören die Vertreter der Brachyzephalen. Ektopische Zilien werden als erblich vermutet, wobei der Erbgang als dominant mit veriabler Penetranz bzw. als polygen determiniert erachtet werden kann. Es ist bei betroffenen Rassen eine diesbezügliche Untersuchung vor Anpaarung anzuraten.
Ektopische Zilien unterliegen allerdings nicht immer einem erblichen Modus. In letzter Zeit ist auch eine Besiedelung mit einigen Eiter- und Katarrh-Erregern in Betracht gezogen worden, ein Wachstum von Zilien außerhalb der Distichienreihe zu begünstigen. Ektopische Zilien wachsen oft genau unter der eigentlichen Wimpernreihe an der Bindehaut des Oberlides. Bei Junghunden kommt es nach Kontaktaufnahme durch Pasteurella Multozida, häm. Streptokokken und bestimmten Subtypen des Staph. Pseud. Intermedius zur massiven Besiedelung der Bindehäute und Lidränder. Auf Grund der folgenden Entzündungen in diesem Bereich kann es leicht zur Ableitung von ursprünglich korrekt angelegten Distichien kommen, sodaß deren Wurzelbereich durch Entzündungen und Vernarbungen abgedreht bzw. verlagert wird. Besonders Pasteurellen zeigen eine starke Tendenz zur Narbenbildung und Proliferationen vor allem der Schleimhäute, auch der Bindehäute des Auges. Pasteurellen und einige Streptokokkensubtypen zeigen die Neigung, sehr tief in Gewebe vorzudringen und diese Besiedelungen findet man mitunter massiv bei Junghunden aus Ballungszentren. Eine diesbezügliche bakteriologische Untersuchung wäre angezeigt, bzw. eine Antibiose des Auges nach OP erforderlich.




Mopsauge - Veterinärmedizinische Universität Wien

U N T E R S U C H U N G S E R G E B N I S

einer Studie über die Augenerkrankungen des Mopses, welche von 2001 bis 2012 durchgeführt wurde und vom Vorstand der Augenklinik der Vetmed. Uni Wien, Frau Prof. Dr. Barbara Nell, 2014 veröffentlicht wurde. Diese Studie ist höchst interessant und erschreckend zugleich, da nach diesem Untersuchungsprojekt alle in diesem Forschungsprogramm einbezogenen Möpse auf der Uni Wien ausnahmslos, also zu 100 %, Entropium und Makroblepharon (= eine zu große Lidspalte) aufweisen.

Die Forschungsarbeiten, für dessen Mühen und Veröffentlichung ich im Namen der Rasse sehr dankbar bin, finden Sie hier :

jsap12291.pdf [736 KB]

Wenn man bedenkt, dass lt. Österr. TSchG, Bundesgesetzblatt § 5, Abs. 2 mit Qualzuchtkriterien, wie vor allem Entropium , nicht gezüchtet werden darf, ist es erstaunlich, dass ich in Österreich diese Untersuchung beim Mops, die doch sehr einfach durchzuführen ist, trotz meiner vehementen diesbezüglichen Forderungen, bisher organisatorisch in den Zuchtbestimmungen u.a. missen muss, obwohl in Nachbarländern diese beim Mops schon längst Routine ist.

Auf die einzelnen, in dieser Universitätsarbeit ausgewiesenen, Augenerkrankungen des Mopses komme ich im Anschluss für den Leser erklärend zurück. Auf die Hornhautpigmentation des Mopses werde ich in einem eigenen Kapitel, ebenfalls im Anschluss an diese Universitätsarbeit für den Leser erklärend näher eingehen, da diese Hornhautpigmentation beim Mops eine spezielle Problematik aufwirft.

Die nachstehenden Abbildungen dienen hier ausschließlich zur verständlichen Veranschaulichung und entstammen diversem Klinikmaterial.

Die angeführten Mops - Augenkrankheiten dürfen wir Ihnen zum Verständnis näher erläutern, wie folgt :

Die über 11 Jahre dauernde Studie der Veterinärmedizinischen Universität Wien, Augenheilkunde, über die Augenerkrankungen des Mopses ergab bei 130 Möpsen von gesamt 258 untersuchte Augen - jsap12291.pdf [736 KB] - nachstehende Erkrankungen :

Augenerkrankungen Mops 100 %
Entropium - Mops 100 %
Distichiasis - Mops 56 Fälle
Ektopische Zilien - Mops 8 Fälle
Persistierende Pupillarmembran - Mops 21 Fälle
Keratoconjunctivitis sicca - Mops 39 Fälle
Keratoconjunctivitis sicca - Mops 88 Fälle
Opacity 63 Fälle
Korneale Vaskularisation - Mops 35 Fäll
Ulceration 46 Fälle
Keratitis Pigmentosa - Mops 101 Fälle
Cataract - Mops 18 Fälle



Keratoconjunctivitis sicca - Mops

Die KERATOCONJUNCTIVITIS ist eigentlich eine Viruserkrankung der Binde und Hornhaut, wird durch Adeno-Viren verursacht und gehört zu den meldepflichtigen Infektionskrankheiten. Diese Virusinfektion dauert im Schnitt 4 bis 6 Wochen und heilt bei sachgemäßer Behandlung normalerweise weitgehend wieder aus. Als Folgeschäden können jedoch Hornhauttrübung und auch Keratoconjunctivitis sicca aufgrund der vorangegangenen Entzündungen des Tränenkanales und der Nickhautdrüse entstehen. In obiger Studie sind unter den gesamten Probanden 39 Augen mit dieser Erkrankung diagnostiziert worden, ein auffallend hoher Prozentsatz. Als langjährigste Zuchtstätte für den Mops kenne ich persönlich diese Problematik nicht, allerdings sind auch mir zahlreiche Möpse mit entsprechenden ocularen Veränderungen aufgefallen, die auf ein Trockenauge schließen können.

Die KERATOVONJUCTIVITIS SICCA, das Trockenauge, basiert auf einen Mangel des präkornealen Tränenfilms. Der Tränenfilm besteht aus 3 Bestandteilen : dem mukösen Anteil, der den wässrigen Anteil an das Hornhautepithel bindet. Dieser Muköse Anteil wird von Becherzellen der Bindehaut gebildet. Der mittlere Anteil besteht aus der wässrigen Schicht und dient der Reinigung, also dem Abtransport von, in das Auge geratenen, Fremdkörpern und Mikroorganismen, sowie der Versorgung der Cornea mit Nährstoffen. Sie enthält auch gleichzeitig anibakterielle Substanzen, die vor bakterieller Besiedelung der Cornea schützen sollten. Dieser wässrige Anteil wird von der Membran der Nickhautdrüse und von einer Drüse lateral ober dem Auge in der Augenhöhle liegend, der Glandula lacrimalis, gebildet.



Weitere kleine Tränendrüsen, bzw. Talkdrüsen, befinden sich am Saum der Augenlider - die Meibom'schen Drüsen. Die dritte Schicht der Tränenflüssigkeit besteht aus einer fettigen Substanz, welche die Abtrocknung der Tränenflüssigkeit am Auge verhindert.

Die typischen Symptome der Keratoconjunctivitis sicca sind Blepharospasmus, Lidkrampf, Bindehaut- und Hornhautentzündung, sowie muköse Exudate.



Aufgrund des gestörten Tränenfilmes tritt eine mangelnde Versorgung der Cornea selbst auf und auch der Schutz gegen eindringende Bakterien ist nicht mehr ausreichend gegeben. Schon aus diesem Grunde können bakterielle Sekundärkomplikationen sehr leicht hinzutreten und Hornhautgeschwüre entstehen, die zu perforierenden Ulcera mit Verlust des Kammerwassers und des Auges einhergehen können.



Bei der Keratoconjunctivitis sicca unterscheidet man eine angeborene, primäre Form und eine sekundär, erworbene. Als Ursachen des sekundären Trockenauges kommen verschiedene Augeninfektionen bakterieller und viraler Natur in Frage, sowie auch Staupe und Leishmaniose, Atropin und andere Medikamente, Neuropathien, Schilddrüsenerkrankungen und Diabetes. Bei der angeborenen Form geht man von autoimmunologischen Reaktionen aus und sind Merkmalträger nicht in das Zuchtgeschehen einzubinden, wofür vor Zuchtantritt eine Augenuntersuchung erforderlich ist.
Als weiteres Problem bei dieser Rasse stellt sich die Frage des fehlenden Nasenrückens. Der Mops sollte lt. Standard (GB) eine mindeste Nasenlänge von 2 cm tragen. Leider sehe ich heute Möpse, deren knöcherner Anteil der Nase vollkommen fehlt und an dessen Stelle eine übertriebene Nasenfalte, die an die Corneae stößt und auch den Nasenspiegel selbst fast verdeckt, diesen ersetzen sollte. Nun stellt sich uns berechtigt die Frage, ob nicht auch die permanent an der Cornea scheuernden Haare dieser überdimensionalen, nasalen Falte bereits als alleinige Ursache ausreichen, um dadurch dauerhaft gereizte Augen den einfachen Weg für sekundäre Entzündungen bereiten und als Folge dieser Problematik ebenfalls eine Keratoconjunctivits sicca basiert und es macht uns den Anschein. Vor Jahren war diese Erkrankung beim Mops nicht bekannt, bzw. kam kaum vor und ich spreche von Möpsen aus alten, westlichen (englischen) Zuchtlinien. Diese Hunde hatten auch nicht diese, übrigens lt. Standard nicht tollerierten, exponierten, nasalen Falten. Erst der Modetrend der letzten Jahre hat dem Hund dieses makabere Exterieur verliehen und das fehlende Rassewissen so mancher Betreiber.

Eine rechtzeitige Behandlung des Trockenauges ist möglich, gelingt allerdings nachhaltig nur mit cyclischem Peptid (Kortison ist hier beim Mops aufgrund seiner cornealen Beschaffenheit kontraindiziert). Die Einwirkung der T-Lymphozyten auf die cornealen Zellen wird durch dieses stark antiphlogistisch wirkende cyclische Peptid gehemmt, gleichzeitig wird die Tränenflüssigkeit wieder angeregt und die Funktion der Tränendrüsen wieder hergestgellt.

Eine Zucht mit Merkmalträgern ist verboten. Bei Zuchttieren ist vor Zuchteinsatz die idiopathische Keratoconjunctivitis sicca auszuschließen.



Persistierende Pupillarmembran - Mops

IRIS TO IRIS PERSISTENT PUPILLARY MEMBRANES



Die persistierende Pupillarmembran ist eine genetisch bedingte Entwicklungsstörung. Während der embryonalen Entwicklung inuteri wird die vordere Augenkammer von dieser Membran zum Teil ausgefüllt, welche die Versorgung dieses Bereiches zur Aufgabe hat und bildet während der raschen, weiteren Entwicklung des Fetus vorerst auf diese Weise das erste Versorgungssystem des vorderen Augenbereiches, bis aktiv im Auge Kammerwasser produziert wird. Ab da wird dieses fetale Gefäßsystem, diese Pupillenmembran nicht mehr benötigt und zurückgebildet. Die Rückbildung dieser Pupillenmembran beginnt ca. in der 6. Woche der Gravidität und ist spätestens 3 Wochen post partem abgeschlossen.

Aufgrund einer erblichen, genetischen Fehlsteuerung kommt es hier zur fehlenden oder mangelhaften Rückbildung der fetalen Pupillenmembran und diese ist, je nach genetischer Ausprägung des Entwicklungsdefektes, entweder mit leeren Gefäßen vorhanden oder mit einigermaßen blutführenden. Durch den Kontakt dieser persistierenden Pupillenmembran mit der Kornea, führt dies zur Eintrübung der Hornhaut und auch zu cornealen Ödemen. Kommt diese Pupillenmembran mit der Linse in Berührung, führt dieser Kontakt unweigerlich zur Linsentrübung, womit sowohl corneal, wie auch über die Linse, Fehlsichtigkeit bis erhebliche Sehstörungen für den betroffenen Hund als Folge eintreten.

Ab Vollendung des 4. Lebensmonates kann die Untersuchung am Auge bezüglich dieses Defektes durchgeführt werden. In betroffenen Mopszuchten wäre diese damit auch dringend anzuraten, da der Prozentsatz mit 21 daran leidenden Mopsaugen für diese, doch sonst seltene, autosomal vererbte, Anomalie, äußerst hoch erscheint.



Makroblepharon - Mops

darunter versteht man eine nicht dem Augapfel angepaßte, zu große, Lidspalte, wobei diese um mindestens 5 mm zu weit ist. Die gesunden, korrekt angelegten, Augenlider bedecken normalerweise die Sclera (die Lederhaut), also die weiße Haut des Augapfels. Bei Vorliegen von Makroblepharon ist die Sclera teilweise bei nach vorne gerichtetem Blick sichtbar.



Ein korrekt angelegtes Mopsauge unterscheidet sich vom Auge anderer Hunderassen nur insoferne, dass die Augenlider nicht mandelförmig, sondern rund das Auge umbetten, wobei weder eine Einstülpung (Entropium), noch eine Auswölbung (Ektropium) vorliegen darf. Bei nach vorne gerichtetem Blick ist der weiße Aufapfel nicht erkennbar - Rassestandard GB. Aufgrund der rund umschließenden Augenlider, wirkt das Mopsauge ausdrucksstark und damit größer, allerdings sollte dies lediglich den Anschein erwecken, tatsächlich sollte der Augapfel nicht größer oder gar vorgelagert sein. Auf den nachstehenden Abbildungen ist das korrekte Mopsauge zur Veranschaulichung vergleichend dargestellt :





Oben zeigen einige der Pugnax-Möpse, vom Baby bis zum Senior, das korrekt angelegte Mopsauge, welches vom Rassestandard tatsächlich geforder wird. Hier findet sich auch kein Grund, warum ein Mopsauge nicht auch lebenslang gesund bleiben sollte. Das Problem, welches wir seit einigen Jahren fast ausnahmslos erkennen müssen, ist die zur Zeit hierzulande vollkommen fehlende Kompetenz einer Vertretung für den Mops. Ohne sehr exakte Kenntnisse über die Rasse, die richtigen Interpretationen des Standards, was ebenso leider u.v.a. das Gebiss des Mopses betrifft, denn Vorbiss ist hier vollkommen fehl am Platze, nur, wer hier weiß dies ? und ohne die gesunde Steuerung der Zucht mittels Kenntnis auch der gesundheitlichen Problematik, die bei einer züchterisch so diffizilen Rasse, wie den Mops, sofort massiv in den Vordergrund tritt, wird das Resultat, wie man u.v.a. auch in obiger Augenstudie der Möpse ebenfalls klar erkennt, nur eine Qualzucht ergeben. Seit Jahren haben wir in Österreich keine rein westlichen Mopslinien mehr gesehen, es scheint sie bei uns auch nicht mehr zu geben. Bei genauer Studie der Stammbäume findet man Tiere aus Osteuropa vor und dies nach Kenntnis ausnahmslos. Dazu kommt, dass der Mops zum Modehund avancierte, in Massen gezogen und gehandelt wird und dabei ist er doch in der Haltung ein teurer Hund, ein sehr teurer Hund, die gesamten nun in Massen gezogenen Erbschäden addiert.

Erfreulich allerdings ist die wachsende Bereitschaft Züchter benachbarter Länder mittels fundierter Untersuchungen und Kontrolle oder Merzung von Defektgenträgern aus der Zucht, die wachsende Bereitschaft dort auch zur früheren, sportiven Figur mit mehr Nase und langem Mopsbein zurückzukehren, wie es bei dieser Rasse auch tatsächlich gefordert ist und der Erfolg zeichnet sich dort am Anstieg gesunder Tiere deutlich ab.



Wie aus den Augenuntersuchungen der Vetmed. Universität Wien, durchgeführt am Mops, hervorgeht, zeigten in dieser Studie alle Probanden, also 100 % der Möpse Macroblepharon, eine dem Auge nicht angepaßte, zu große Lidspalte. Mit einer zu großen Lidspalte ist meist auch ein Entropium verbunden, da ein zu weites Augenlid zum Einrollen tendiert und sind in dieser Universitätsstudie ja auch 100 % der Möpse am Entropium erkrankt, also ausnahmslos alle Untersuchten. Nun ist ein Entropium ohnedies schon ein erhebliches Problem für sich, da hier laufend die Haare an der Cornea reiben und der Hund ohne korrigierender Operation früher oder später unweigerlich aufgrund der dadurch sekundär entstehenden Hornhautdefekte erblinden wird, kommt noch weiters erschwerend hinzu, dass eine zu weite Lidspalte ja meist eine Ursache für deren Entstehung benötigt. Natürlich ist die entgültige Größe der Augenlider genetisch programmiert und damit vererbbar, dennoch gibt es für dieses Problem meist noch einen weiteren Verursacher und dieser liegt oft in einem zu exponierten Bublus. Tatsächlich ist der Augapfel der Möpse oft nicht, wie es eigentlich erwünscht wäre, im Schädel schützend eingebettet, sondern die Augenhöhle ist für den Augapfel in vielen Fällen von Macroblepharon bei Möpsen zu flach ausgebildet und gibt damit dem Auge nicht den nötigen Platz, was wiederum zu weiteren Komplikationen führt, zum mehr oder weniger stark ausgeprägtem Exopthalmus. Ein exponiertes Auge ist nicht nur vor Verletzungen weit weniger geschützt, sondern hat auch niemals denselben Halt im Schädel, wie ein normal, eben korrekt tief eingesetztes Auge. Bei zu flacher Ausbildung der Augenhöhle kann der Augapfel nicht nur durch Einwirkung erheblicher Traumen prolabieren, sondern bereits bei wesentlich geringerer Krafteinwirkung, wie z.B. beim Spiel mit anderen Hunden, beim Kauen von Spielknochen oder, was bei Hunden, und überhaupt bei brachyzephalen Zwerghunden, zu unterlassen ist, beim Hochheben am Nacken. Ein Prolabsus Bulbi bedeutet meist den bleibenden Verlust des Auges beim Hund, da der Augapfel für den Zeitraum des Prolabsus weitgehend nicht mehr versorgt wird, durch sofortiges Anschwellen des hinter dem Auge liegenden Gewebes, ein Reponieren ohne Operation nur innerhalb von Sekunden post Prolabsus durchgeführt werden kann, danach so nicht mehr möglich ist, der Sehnerv durch den Vorfall dauerhaft beschädigt werden kann, durch zunehmende Schwellung auch abgeklemmt und die Hornhaut ohnedies in dieser Zeit nicht mehr versorgt wird.



Das Makroblepharon ist ein äußerst schweres Qualzuchtkriterium, das sehr ernst genommen werden sollte ! Möpse, ohne vorangegangene Augenuntersuchung zu züchten, zeigt entweder von absolut verantwortungsloser Geschäftemacherei zu Lasten der Rasse und deren Besitzer oder von vollkommen fehlender Kenntnis über diese Rasse. Eine zu weite Lidspalte ist nicht nur mit Entropium in aller Regel verbunden, sondern ebenfalls mit einer fehlenden Ausbildung der Augenhöhle. Die Folgen solcher Qualzucht sind hier abgebildet und keine Seltenheit !

Möpse mit extremer Ausbildung des Makroblepharons können kein normales Hundeleben führen, ohne das Augenlicht dabei zu riskieren. Allein ein Toben durch den Garten wäre mit schwersten Verletzungen der Augen verbunden. Das Spielen mit einem Knochen kann bereits sehr leicht zum Vorfall und Verlust des Augapfels führen, wie im Bild rechts oben gezeigt. Links unten ist bei einem Mops mit ausgeprägtem Makroblepharon bereits der Verlust des 2. Auges durch diese Qualzucht erkennbar.

Das Mopsauge ist erst im Alter von 3 Jahren fertig ausgebildet und erst dann ist tatsächlich eine optimale Beurteilung für die Zuchttauglichkeit möglich. Ohne Augenuntersuchung sollte ein Mops nicht zur Zucht herangezogen werden. Eine Augenhöhle, die dem Augapfel Raum bietet, muss ausreichend ausgebildet sein !



Weitere Probleme, die direkt im Zusammenhang mit einem Macroblepharon stehen sind

CONJUNCTIVITIS :
- die Bindehautentzündung, von der laut Studie 88 der 258 untersuchten Mopsaugen betroffen sind, da die Conjunctiva nur bedingt von den zu weiten Augenlidern bedeckt wird.

Durch die abnorm große Fläche des durch Macroblepharon bedingt freiliegenden Augapfels kommt es zur schnelleren Abdunstung des Tränenfilmes, bzw. bei zu exponierten Augen kann auch der schützende Lidschluss nur mehr mangelhaft ausgebildet sein und damit das Auge auch nicht mehr ausreichend mit Tränenflüssigkeit versorgt werden, wie auch die Glandula lacrimalis, lateral oberhalb des Bublus in der Augenhöhle liegend, dort aufgrund der abgeflachten Augenhöhle den nötigen Platz nicht mehr einnehmen und degenerieren kann, bzw. angeboren aufgrund der gesamten Defektgenproblematik dieses verzüchteten Auges apriori nur mangelhaft ausgebildet ist. Daraus resultiert nun wieder die Keratoconjunctivitis sicca - Mops , von der ja 39 der untersuchten Mopsaugen betroffen sind.

Eine weitere Komplikation, die sich aus dem Macroblepharon direkt in betroffenen Fällen ableiten läßt, ist das durch zu weite Lider bedingte, generalisierte Entropium und damit Trichiasis der Zilien des Oberlides. Während das untere Augenlid des Hundes über keine Wimpern, sondern einen haarlosen Saum verfügt, ist am Oberlid die Wimpernreihe ausgebildet und wird im Falle des Oberlidentropiums zum Teil bis vollständig nach innen, Richtung Cornea, gedreht. In ausgeprägten Fällen eines zu weiten Lides kann dadurch auch eine NASENFALTENTRICHIASIS bedingt sein.



Das Problem der Nasenfaltentrichiasis beruht einerseits in der Züchtung auf absurd, übertriebene Nasenfalten beim Mops, andererseits in der Wegzüchtung des knöchernen Nasenrückens, den natürlich auch der Mops nach Rassestandard GB unbedingt besitzen sollte per sonstigem Zucht- und Ausstellungsauschluss. Die Problematik, die ich hier anhand der Tiere sehe, liegt einerseits im massiven Hundehandel und Modetrend, diese Rasse betreffend, andererseits in der vollkommen fehlerhaften Interpretation des Rassestandards. Der runde Kopf, der im Standard GB verlangt wird, wird hier absolut nicht verstanden. Mit dem irrigen und tierquälerischen Wegzüchten des Nasenrückens verändert sich der gesamte Kopf in seiner Anatomie, er fällt vorne flach ab und nach innen. Damit das Gesicht nun vorne nicht eingedrückt wird, forciert man unnötig auch noch die Stärke der nasalen Falte. Diese sitzt nun aber auch nirgends mehr auf und fällt einerseits nach vorne über die Nasenlöcher, andererseits stößt sie an die Hornhaut des Auges. Weitere Folgen dieser Fehlzüchtung sind ein seitlich gekniffenes Gesicht ohne runde Wangen, was wieder durch den falsch verstandenen Vorbiss, den der Mops ja überhaupt nicht haben sollte, entsteht und eine Abflachung des Stirnschädels, was wiederum die knöcherne Bulbus Orbita abflacht und das Auge auf Grund von Platzmangel nach vorne drängt, die Glandula lacrimalis degenerieren läßt und außerdem auch der Epiphyse zu wenig Platz bietet, da diese beim Mops größer ist, als bei anderen Zwerghunderassen. Durch die züchterisch weitere Einkürzung der Nase degenerieren auch die tränenflüssigkeit-abführenden nasalen Gänge und die Tränenflüssigkeit fließt bei einigen Vertretern dieses Types einfach aus dem nasalen Augenwinkel über das Fell ab. Auch die Weite der Nasenlöcher und nasalen Verbindung zur Trachea degenerieren aufgrund des somit fehlenden Platzes und führt damit diese Verzüchtung des Kopfes aufgrund vollkommen fehlenden anatomischen Verständnisses und vollkommen fehlender Rassekenntnis zu einer massiven Qualzucht, die mit einer Vielzahl von Defekten gekoppelt ist, bis hin zur chronischen Herzvergrößerung. Dazu kommt, dass man neuerdings dem Mops sogar die Beine wegzüchtet, weil man hier meint, dies sei 'multum in parvo'. Nein, das alles ist absoluter Unsinn, der hier auf Kosten eines wunderbaren, alten Tieres ausgetragen wird und der Mops bezahlt für das Unverständnis seines Rassestandards vieler seiner Züchter mit einem sehr hohen Preis, mit seiner Gesundheit !





Nach dem Rassestandard GB : die Augen sind korrekt und tief im Schädel ruhend, die Augenlider exakt der Größe des normal großen Hundeauges angepaßt. Die Augenlider umfassen das Mopsauge nicht mandelförmig, wie bei anderen Hunderassen, sondern rund, was zu keinerlei Beeinträchtigungen führt. Die Bindehäute sind nicht entzündet und geschützt unter den Lidern liegend, die Sclera kaum sichtbar, nicht vasculiert und weiß, wie sie sein sollte, die Iris (Regenbogenhaut) in der Farbe dunkelbraun, wie es der Standard verlangt, die Hornhaut völlig frei von Pigmentation und Irritationen glänzend, mit ausreichender Tränenflüssigkeit versorgt, die auch ungehindert über den Tränen-Nasenkanal wieder abfließen kann - ein gesunder, prachtvoller, weicher, Mopskopf mit gesunden, geschützt in den Schädel gebetteten, Mopsaugen. Der Unterkiefer schmiegt sich mit normalem Gebisschluss sanft in das runde Gesamtbild.



Korneale Vaskularisation - Mops



von der laut Studie 35 der untersuchten Mopsaugen betroffen waren, zurückkommen.

Unter der Vascularisation versteht man die Gefäßeinsprossung in die Hornhaut des Auges und eine solche Einsprossung weist immer auf ein ernsteres Geschehen am Auge hin. Gründe für eine solche Gefäßeinsprossung kann es verschiedene geben, meist allerdings sind äußere Reize, wie Verletzungen, Verätzungen und Infektionen der Cornea dafür verantwortlich. Eine Vascularisation soll der Hornhaut, die ja eigentlich nicht direkt durchblutet ist, sondern über 2 andere Versorgungssysteme verfügt, zur besseren Versorgung verhelfen, damit Veränderungen an der Hornhaut einerseits schneller durch corneale Zellteilung zur Abheilung gelangen, Immunkörper rascher zum Zielort transportiert werden und Fremdpartikel, wie Fremd-DNA, direkt abtransportiert werden können. Allerdings stellt eine Vaskularisation der Hornhaut auch ein Problem für diese dar.

Die Hornhaut besteht aus 6 cornealen Schichten, wovon die äußere Schicht über die Tränenflüssigkeit mit Nährstoffen versorgt wird, die innere Endothelzellschicht über das vordere Kammerwasser des Auges. Die cornealen Schichten des Hundeauges bestehen außen aus der cornealen Deckschicht, der Epithelschicht, weiters aus der Bowman Membran, gefolgt vom Stroma, der stärksten cornealen Schicht, darunter befindet sich die Dua Schicht, die Descement-Membran und zu unterst die Endothelzellschicht. Beim Mops und Boxer ist zu beachten, dass die einzelnen dieser 6 Hornhautschichten oft nicht mit der nötigen Festigkeit aufeinander liegen, sondern die einzelnen Bereiche dieser cornealen Schichten mitunter sehr locker aneinander gefügt sind, was die Behandlung von Glucocorticoiden zu einem erheblicheren Risiko gestaltet, als normal üblich, obwohl man in einigen Fällen auf diese Therapie nicht immer verzichten kann, wie z.B. bei Narbenbenbehanldungen der Hornhaut. Der Mops zeigt eine hohe Neigung zur Ablösung seiner cornealen Schichten nach Kortisonmedikationen vor allem direkt am Auge appliziert, aber auch eine erhöhte Neigung zum Sekundärglaukom als Antwort vor allem auf längere Applikationen, auch parenteral zur Netzhautablöse nach längeren Dauermedikationen von Kortikoiden, dessen man sich bei der Behandlung bewußt sein sollte. Die Boxerkeratitis ist auch ein Problem des Mopses und ist kein Erbdefekt per se. Sie entsteht meist durch Eindringen von Bakterien in tiefere corneale Bereiche und aufgrund der Ödematisierung der Cornea lösen sich die oberen cornealen Zellen leicht ab und kleine Bereiche der Hornhaut stehen ab. Es entsteht ein grau-weißliches, pelziges Hornhautgeschwür, das oft therapieresistent erscheint. Dieses Geschwür ist nicht therapieresistent, sondern bedarf einer anderen Behandlungsform, die durch Abtragen der aufgeschilferten Hornhautzellen besteht zur rascheren Heilung, bzw. ist auch eine normal konservative Behandlung des Auges eine sehr gute Option, die allerdings zur Ausheilung oft viele Wochen Zeit in Anspruch nimmt und mittels Gefäßeinsprossung in die Cornea eine bessere Prognose bezüglich der Abheilung mit sich bringt. Allerdings bleiben auf diese Weise meist Narben, zumindest Trübungen cornealer Bereiche zurück, die wiederum auf Glucocorticoide gut ansprechen. Die Therapie des Mopsauges hat in den Händen des privaten Hundehalters überhaupt nichts verloren und wäre Tierquälerei. Die Augenbehandlung des Mopses gehört ausschließlich in das Pensum des Tierarztes.

Eine corneale Vaskularisation kann aber auch durch ständige Reize von außen verursacht werden, wie z.B. schon allein durch das Bestehen eines Makroblepharon - Mops , da der Lidschluss nicht korrekt angelegt ist und damit sowohl eine vorzeitige Abdunstung der Tränenflüssigkeit verursacht werden kann ( Keratoconjunctivitis sicca - Mops ), durch chronische Conjunctividen, die auf die Sklera und letztendlich auch Cornea übergreifen, sowie laufende, chronische Augeninfektionen per se, aber auch Verletzungen der äußeren cornealen Deckschicht durch Zilien aufgrund der zu weiten Augenlider, die sich mehr oder weniger Richtung Cornea einstülpen.
Auch eine Persistierende Pupillarmembran - Mops kann leicht zur Vaskularisation cornealer Bereiche führen.



Hornhautgeschwür - Ulcus Corneae

Das Ulcus Corneae entsteht meist durch eine Reizung oder Verletzung der Hornhaut, wobei Bakterien der Haut, aber auch der Schleimhaut, wie : Staphylococcus Pseudintermedius, Staphylococcus Aureus, Streptokokken, hier vor allem Streptococcus Canis und Pseudomonaden in die Schichten der Hornhaut aufgrund der Verletzung, auch kleinste Verletzungen können hiefür ausreichen, eindringen. Auch Herpes- und Adenoviren können Ulcera der Cornea verursachen, die meist therapieresistenten Charakter aufweisen.



Das corneale Ulcus ist immer ein Notfall und äußerst schmerzhaft, da mit der entzündlichen Einschmelzung der Hornhaut im ulcerativen Bereich gleichzeitig der Nervus Nasociliaris stimmuliert wird, welcher ein Spross des Ophthalmicusnerves ist und der Nervus Ophthalmicus wiederum eine Ableitung des Trigeminusnerves. Der Nasociliarnerv quert von lateral kommend den Sehnerv Richtung medial, also Richtung nasalem Augenwinkel. Nun kann man sich ein Bild davon machen, dass eine eheste Behandlung des Betroffenen die vordringliche Verantwortung des Tierhalters berührt und ein solcher Patient schon keineswegs einer Eigentherapie, wie ich es leider unter Mopshaltern immer wieder sehe, unterzogen werden darf, sondern umgehend zum Tierarzt gebracht werden muss. Aufgrund der hohen Schmerzhaftigkeit tendiert der Mops auch dazu, mit der Pfote am Auge selbst zu hantieren und sich damit noch größere Verletzungen beizubringen. Auch hier wird ein Tierarzt sofort Abhilfe schaffen und die richtige Augentherapie unverzüglich einleiten, um den beginnenden cornealen Zerfall zu stoppen und damit einen möglichen Verlust des Auges zu umgehen.

Aufgrund zunehmender Resistenzen der Bakterien kann sich auch ein therapieresistentes Ulcus entwickeln. Dringen die Bakterien in den Augapfel vor, entwickelt sich das Bild der Panophthalmitis. Die



PANOPHTHALMIE



ist die gefährlichste Erkrankung des Auges überhaupt. Die Infektion breitet sich auf das gesamte Auge aus und der Augapfel vereitert vollständig. Normalerweise wird zur Rettung des anderen Auges die sofortige Exstirpation in die Wege geleitet, vor allem aber auch können die Erreger über den Sehnerv in das Gehirn gelangen. Eine konservative Therapie kann in einzelnen Fällen versucht werden, wobei sich diese selbstverständlich nicht auf lokale Applikationen beschränkt und ein Erregernachweis mit AB unverzüglich durchzuführen ist. Zu Bedenken ist beim Mops das derzeitige Problem des Keimdruckes, da viele der Hunde direkt aus Osteuropa stammen und mitunter sehr gefährliche, auch multiresistente Erregerstämme, mit für uns ganz neuen Eigenschaften, mit sich führen und oft vorerst gesundheitlich unauffällig sind. Auch die Nachzuchten aus solchen Tieren können über Generationen ein gefährliches Erregerreservoir wahren, da die Welpen immer die Bakterienflora der Eltern, vornehmlich des Muttertieres spätestens post partem übernehmen. Auch dies ist heute bei der Therapie eines defekten Mopsauges zu überdenken. Nicht immer entsteht das corneale Ulcus durch äußere Einwirkung, bei therapieresistenten Fällen kann es sich auch sehr leicht um sehr gewebespezifische Mikroorganismen handeln, die sich im Tier selbst befinden und der Zerfall der cornealen Zellen entwickelt sich von innen heraus. Hier ist eine Perforationsgefahr am höchsten.



Wie weit überhaupt die Sehkraft nach Ausheilung einer Panophthalmitis wieder hergestellt werden kann, ist fraglich. Am mittleren Bild wird wohl die Exstirpation die Option darstellen, damit das andere Auge nicht ebenfalls infiziert wird und verloren geht. Der Panophthalmitisfall rechts zeigt die Zerstörung des gesamten Auges und ist eine entfernende Operation hier umgehend durchzuführen. Diese schweren Fälle, wie es die beiden rechten Bilder dokumentieren, sollten eigentlich bei uns nicht vorkommen, da jeder Hundehalter, auch rechtlich, dazu angehalten ist, bei Verletzungen oder Entzündungen des Auges alsbald tierärztliche Hilfe aufzusuchen.



Auch eine Uveitis, eine eitrige Entzündung der Regenbogenhaut und mittleren Aderhaut, kann aus einem Ulcus resultieren.



Keratitis Pigmentosa - Mops



und korneale Pigmentation

Die Keratitis Pigmentosa ist eine mehr oder weniger entzündliche, spezielle Augenerkrankung des Mopses. Zum Unterschied von anderen Keratitiden, die mit gleichzeitiger oder anbindender Pigmenteinlagerung der Cornea einhergehen, ist die Keratitis Pigmentosa des Mopses per se nicht schmerzhaft, sondern meist eine Folgeerkrankung bestehender congenitaler Augenanomalien, eine Folgeerkrankung von Entzündungen und Reizungen, bzw. ein autoimmuner Erbdefekt.



Die pigmentierte Keratitis des Mopses hat verschiedene Auslöser zur Ursache. Aufgrund der Augenproblematik des Mopses stellen bereits Makroblepharon - Mops , seine meist damit verbundene unmittelbare Folge, das Entropium , Distichiasis , Trichiasis - Nasenfaltentrichiasis, Ektopische Zilien , Keratoconjunctivitis sicca - Mops und corneale Vernarbungen nach einem Hornhautgeschwür - Ulcus Corneae viele potentielle Auslöser dar.

Allerdings entwickeln Möpse auch ohne direkt erkennbare, äußere Einwirkung diese Mopskeratitis. Hier gibt es drei Formen : eine juvenile hoch-erbliche Keratitis pigmentosa, die meist auch mit Exophthalmus verbunden ist, eine Keratitis pigmentosa die durch UV-Licht ausgelöst wird und vor allem im Sommer beginnen kann, bzw. in dieser Jahreszeit stärker wächst und eine pigmentierte Keratitis des alten Mopses. Das bedeutet nun aber selbstverständlich nicht, dass jeder Mops im Laufe seines Lebens eine solche Keratitis ausbildet. Die Anlage dazu schlummert allerdings in allen Möpsen. Auf die juvenile Form ist vor Zuchtantritt bei Zuchttieren unbedingt zu untersuchen, bzw. muss ein Mopsauge vor Zuchtantritt ohnedies auf die oben angeführten Anomalien untersucht werden.

In den Jahresbeiträgen des Pug Dog Club GB wurde dieses spezielle Problem der Möpse ebenfalls sehr genau abgehandelt und hier wurden äußere Reize, vor allem Zilien durch Entropium und Nasenfaltentrichiasis als Ursache erachtet, wobei hier zur chirurgischen Entfernung der Auslöser dringend geraten wird. Im Pug Talk Magazine USA sieht man das Problem ebenfalls in den Ursachen eines zu exponierten Auges mit Entropium, Nasenfaltentrichiasis und sekundär als Folge der Keratoconjuctivitis. Die Keratoconjunctivitis sicca - Mops wird in diesem Mopsmagazin als Folge des Makroblepharon - Mops diskutiert.

Zum Unterschied von der Mopskeratitis, Keratitis pigmentosa, wird findet hier auch die Keratitis des Schäferhundes Erwähnung, die Keratitis pigmentosa superficialis chronica, die allerdings mitunter auch beim Mops zu sehen ist.



ebenfalls zu erwähnen und von uns beim Mops auch schon beobachtet, wäre hier noch die KERATITIS SUPERFICIALIS PUNCTATA



Unter der Keratitis superficialis punctata versteht man punktförmige Defekte an der obersten cornealen Schicht. Diese Form der Keratitis kann verschiedene Ursachen haben, wie einzelne Zilien, die auf diesen Hornhautbezirk einwirken, minimale Verletzungen der Cornea, kleine entzündliche Areale, bzw. auch Spuren eines ehemaligen Ulcus. Beobachtet wurde dies von uns bei einem Mops, der seine Augen mit Staub kontaminierte, welcher feine Elemente winterlichen Salzstreues enthielt. Die Cornea wurde vollständig ausgeheilt. Diese Keratitis kann auch eine Folge von Keratoconjunctivitis sicca - Mops sein.

Die Keratitis pigmentosa des Mopses allerdings ist per se nicht schmerzhaft und aufgrund der dunkelbraunen Pigmenteinlagerung in die ebenfalls natürlich dunkelbraune Färbung der Iris kann diese Erkrankung, vor allem in für Therapien so wichtigen Anfangsstadium, vom Hundehalter leicht übersehen werden. Hat die Keratitis pigmentosa keine vorangegangenen diagnostisch leicht nachweisbaren Ursachen, wie reizende Zilien, Entropium, Keratoconjunctivitis sicca, Verletzungen oder bakterielle Entzündungen, wie Ulcus, kann eine atopische, bzw. vor allem autoimmune Reaktion vermutet werden. Auch die autoimmune Form des Mopses benötigt zur ihrem Ausbruch einen Trigger. Bei Möpsen, ca. ab dem 6. Lebensjahr, ist vor allem in den Sommermonaten das Auge öfter auf Veränderungen zu kontrollieren, bzw. eine ohnedies geplante tierärztliche Visite auch dahingehend zu instruieren. UV-Licht stellt bei älteren Möpsen gerne den Trigger für eine sich anbindende Mops-Keratitis dar. Auch bakterielle Infektionen des Auges, vor allem der Hornhaut, können beim Mops sehr leicht zu dieser cornealen Irritation führen. In diesen Fällen verursacht eine Antigen-Antikörper-Reaktion das vermehrte, corneale Zellwachstum. Während bei Zilien, wie vorliegender Distichiasis, Nasenfaltentrichiasis, Entropium, die Cornea zum eigenen Schutze diese, für die Sehkraft nachteilige, Pigmenteinlagerung mittels Zellvermehrung bildet, führt bei allergischem oder autoimmunem Geschehen eine körpereigene Irritation, bzw. dendrische Zellen, zu dieser cornealen Zellreaktion. Hier sind vor allem Möpse gefährdet, die an Keratoconjunctivitis sicca - Mops leiden, da die Tränenflüssigkeit sehr gut antibakterizid wirkt, bei betroffenen Tieren allerdings aufgrund der vorzeitigen Abdunstung des Tränenfilmes, wegen vorliegendem Exophthalmus, bzw. mangelhafter Produktion aufgrund Defekte der Glandula lacrimalis, wegen einer zu flach ausgebildeten Orbita oculi, dieser bakterielle Schutz für die Cornea ausfällt und Mikroben können diese sehr leicht besiedeln und eine Keratitis induzieren. Auch diese verminderte Tränenflüssigkeit und Augensekrete werden über das nasale Abflußsystem vom Auge wieder abgeleitet. Eine bakterielle Besiedelung des Augen kann nun sehr leicht zu einer Entzündung dieses ableitenden Tränenkanales führen und diesen mit Entzündungsexutat verlegen. Gewebespezifische Bakterien, auch Pasteurella Multozida, tendieren zu schweren Entzündungen der Schleimhäute in diesem Bereich und können mittels Vernarbungen den Tränenkanal irreversibel verlegen, bzw. zu Verwachsungen führen.



Die Glandula lacrimalis, die Tränendrüse, lateral oberhalb des Bulbus in der Orbita oculi, haben wir bereits in dieser Augendokumentation kurz behandelt. Das tränenabführende System, in der Darstellung darüber detailliert gezeigt, besteht vom nasalen Augenwinkel Richtung Nase ableitend aus den Puncta lacrimalia, aus dem oberen und unteren Tränenpünktchen, aus den Ducti lacrimalis, dem oberen und unteren Tränenkanälchen, aus dem, zwischen den Ducti lacrimalis im nasalen Augenwinkel befindlichen, Caruncula lacrimalis, der Tränenkarunkel, die beim Hund als Glandula carunculae lacrimalis wie eine weitere Tränendrüse fungiert. Der obere und untere Ductus lacrimalis mündet in den Tränensack, den Saccus lacrimalis, der bei bakterieller Besiedelung des Auges sehr leicht ebenfalls von Mikroorganismen hgr besiedelt werden kann, bzw. auch als Reservoir für Bakterien, die über die nasalen Schleimhäute aufsteigen, dienen kann. Diese Keime gelangen von dort sehr schnell an das Auge, bzw. können auch Entzündungen des Saccus lacrimalis und der Clandula carunculae lacrimalis verursachen, was bakterielle Augenentzündungen noch weiterhin unterhält und verkompliziert und können bereits Entzündungen des tränenableitenden Systemes per se eine autoimmune Keratitis pigmentosa beim Mops triggern.



Normalerweise ist eine Keratitis von ziliaren Injektionen (Gefäßeinsprossungen), wie meist bei der Keratitis superficialis punctate vorzufinden oder Vaskularisationen (Gefäßneubildung mit Einsprossung), wie bei der Keratitis pigmentosa superficialis chronica und Schmerzhaftigkeit verbunden. Die Keratitis pigmentosa des Mopses verläuft in der Regel ohne auffällige Gefäßeinsprossungen und schmerzfrei. Sie schreitet, bis auf die juvenile Form, in der Regel, vor allem bei der UV-Licht getriggerten langsam voran, bei bakteriell induzierten in der Regel schnell. Die Pigmenteinlagerung kann sehr oberflächlich vorgefunden werden und gestaltet sich hier die Prognose günstig. Bei zu später medizinischer Intervention, bei akuten Formen oder der juvenilen KP wachsen pigmentierte corneale Zellen auch rasch in tiefere corneale Schichten ein. Die Cornea kann zur Gänze mit dieser Pigmentmembran überzogen werden, sodass Erblindung unweigerlich eintritt. Diese pigmentierten Hornhautzellen verleihen dem Auge ein dunkel-kaffee-braunes Aussehen und das Auge verliert seinen Glanz, es wirkt trocken, obwohl nicht zwingend zusätzlich eine Keratoconjunctivitis sicca bestehen muss, wobei sich die Therapie beider Erkrankungen des Auges gleich gestaltet.



Cataract - Mops

Die Katarakt wird auch als 'grauer Star' bezeichnet und stellt eine Trübung der Augenlinse dar. Bei Fortschreiten der Erkrankung nimmt die Pupille eine helle, graue Färbung an. Zu den Starerkrankungen zählt auch das Glaukom, welches wegen seines bläulichen Aussehens oft als 'grüner Star' bezeichnet wird, allerdings basiert das Glaukom zum Unterschied zur Cataracta auf einer fortschreitenden Degeneration, bzw. auf einem Absterben von Nervenfasern des Sehnerves, deren Ursachen mannigfaltig sein können. Daneben gibt es noch die Amaurose, den seltenen 'schwarzen Star', welcher allerdings nicht wirklich direkt zu diesen Erkrankungen zählt, da eine Amaurose eine Reizleitungsunterbrechung darstellt und daher ein anderes Symptom zeigt, als die Katarakt oder das Glaukom. Bei der Amaurose erscheint aufgrund der Weitstellung der Pupille die Iris schwarz und daher stammt auch die Bezeichnung 'schwarzer Star'. Bei der Amaurose liegt eine völlige Erblindung des Auges vor, aufgrund einer Unterbrechung der Lichtreizübertragung in das Gehirn. Es liegt Pupillenstarre vor und die Erkrankung kann erblich bedingt sein, bzw. durch eine Netzhautablöse, Vergiftungen, Tumore oder Traumen, die den Sehnerv durchtrennten, hervorgerufen werden.
Das Glaukom basiert auf einem zunehmenden Verlust von Nervenfasern und macht sich der Krankheitsverlauf durch Atrophie des Sehnervkopfes bemerkbar und der Augeninnendruck erhöht sich bei ca. 2/3 der Patienten, wobei aber ca. 1/3 der Betroffenen unter Normaldruckglaukom leidet. Verlauft die Erkrankung einschleichend, langsamer und chronisch, handelt es sich um das Offenwinkelglaukom, während das Engwinkelglaukom spontan in Erscheinung tritt und äußerst schmerzhaft ist. Dieser spontane Glaukomanfall kann in kurzer Zeit zur Erblindung führen. Als Auslöser des Glaukoms können ein erhöhter Augeninnendruck gesehen werden, Diabetes, Vergiftungen, Traumen, Medikamente, Netzhautablöse, die infolge durch Verlegung des Abflusses des Kammerwassers sekundär zu erhöhtem Augeninnendruck und damit verbundener Degeneration des Sehnerves führt und genetische Faktoren.

Die Katarakt hingegen stellt einen in der Regel langsamen, chronischen Prozess dar mit zunehmenden Verlust der Sehschärfe. Die Katarakt ist meist als Erkrankung des Auges im Alter bekannt, als Cataracta senilis, Altersstar. Allerdings gibt es auch juvenile Formen und Cataract-Erkrankungen, die in wenigen Monaten zur Erblindung führen können. Als Ursachen können genetische Faktoren gesehen werden, Mangel- und Fehlernährung, Infektionen, Medikamente, UV-Licht, Traumen und Diabetes.
Jede Abweichung von der Norm der optischen Beschaffenheit der Linse, also jede Inhomogenität der Linse, kann als Linsentrübung bezeichnet werden. Grau-milchige und rauchig wirkende Linsentrübungen fallen unter die Kategorie der Cataracta. Diese Linsentrübungen entstehen durch Auflagerungen auf der Linsenkapsel. Nach Infektionen kann es zu Auflagerungen von Entzündungsprodukten mit dadurch bedingter Erblindung kommen, wie z.B. auch u.a. im Verlauf der oder im Anschluss an die Staupe. Wenn es sich bei diesen Auflagerungen auf der Linsenkapsel um Reste embryonaler Gefäße handelt, liegt die Ursache für die Cataracta in der Persistierende Pupillarmembran - Mops .



Beim Hund unterscheidet man zwischen der

CATARACTA CONGENITA

und der

CATARACTA ACQUISITA



Die Cataracta congenita ist, wie der Name bereits ausdrückt, angeboren - aber deswegen nicht zwingend immer erblich, sondern von Geburt an vorhanden. Intoxikationen, Infektionskrankheiten der Mutterhündin während der Gravidität, entzündliche, intrauterine Prozesse können in der Embryonalphase auf die Entwicklung der Linse dermaßen einwirken, dass sich eine Cataracta des Neonat ausbildet. Aufgrund des derzeitigen, außerordentlichen Keimdruckes, welcher beim Mops in Österreich derzeit in erschreckendem Maße vorgefunden wird, wäre es sicher nicht uninteressant zu untersuchen, in wie weit sich diese Erregersituation auch auf die Augenproblematik der Rasse noch weiterhin negativ auswirkt. 18 Fälle von Katarakt sind nicht gering und auf jeden Fall einer dringenden, züchterischen Aufmerksamkeit zu unterziehen. Ich persönlich hatte in über 50 Lebensjahren zusammen mit Brachyzephalen eine Cataracta congenita und eine Cataracta juvenilis noch nicht erlebt und bin sehr fassungslos, welches Ausmaß an Schädigungen die Zucht einer difficilen Rasse in Händen von Ahnungslosen birgt. Eine Cataracta congenita kann ebenfalls in der frühen intrauterinen Entwicklungsphase durch Ausbildung minderwertigen Gewebes mit eingelagerten Flüssigkeitstropfen und Wasserspalten in den Linsenfasern zu dieser Cataracta juvenilis führen. In vielen Fällen der Cataracta congenita, bzw. juvenilis konnte der Beweis eines Erbganges, meist rezessiver, aber auch dominanter Natur, erbracht werden. Formen der juvenilen Cataracta können bereits mit vollendetem 4. Lebensmonat eindeutig als solche diagnostiziert werden. Im allgemeinen ist das Mopsauge mit vollendetem 3. Lebensjahr in seiner Entwicklung (auch der Mißbildungen wie : Entropium, ektop. Zilien, etc.) abgeschlossen und kann hier bereits eine Untersuchung auf Vorliegen von Erbdefekten, bzw. deren Freiheit nachgewiesen werden. Beim Hund gilt der Ausbruch der Cataracta bis zum Eintritt in das 6. Lebensjahr als Cataracta juvenilis, soferne keine anderen Trigger vorliegen, und kann als hoch erblich betrachtet werden.


Zur Cataracta acquisita gehören alle erworbenen, also nicht erblichen Formen, der Linsentrübung. Die häufige Form, die beim Hund gefunden wird, ist die Cataracta senilis, der Altersstar. Sie ist insoferne auch eine erworbene Linsentrübung, da sie aufgrund einer Sauerstoffunterbilanz im Linsengewebe zur kristallinen Einlagerung und Vakuolisierung der Linsenfasern führt. Die Trübung beginnt hier langsam im zentralen Bereich der Linse, wobei die Trübung zu Beginn noch durchsichtig erscheint und allmählich strukturell dichter wird. Im späteren Verlauf ist die Pupille weit geöffnet, wobei allerdings der Pupillenreflexbogen und die Retina, die Netzhaut, vollkommen intakt bleiben.

Weiters gehören zur Cataracta acquisita die 'Cataracta symptomatica', die in der Folge von Krankheiten, wie Diabetes, von Mangelernährung, wie vor allem Mangel an Vitaminen des B-Komplexes, in der Folge von Intoxikationen oder Applikationen von Langzeitmedikamenten, wie Corticosteroide, auftreten kann. Ich würde diese Formen der Cataracta als Sekundärkatarakt bezeichnen.

Weiters zählen zur Cataracta acquisita Linsentrübungen, die als Begleitsymptome anderer krankhafter Prozesse des Auges, wie z.B. Uveitis, also bei vermindeter Sauerstoffzufuhr und Auflagerungen von Entzündungsprodukten auf der Linsenkapsel entstehen und dadurch den krankhaften Prozess des Auges weiter verkomplizieren. Exakt diagnostiziert wird diese Form der Cataracta daher auch als 'Cataracta complicata'.

Als ebenfalls erworbene Cataracta gilt die 'Cataracta consecutiva', obwohl diese auf der Basis eines anderen Erbdefektes des Auges entsteht, wie z.B. bei angeborenen Größenabweichungen des Augapfels oder z.B. als Folge der angeborenen progressiven Retinaatrophie.

Ebenfalls ist unter der Cataracta acquisita auch die 'Cataracta traumatica' zu erwähnen. Hiebei führen Traumen von außen, also Gewalteinwirkung, zur Auflockerung des Linsenepitheles, bzw. traumatische Beschädigungen der Linsenkapsel zum Perforationsstar.



Eine Amaurose bezeichnet einen 'schwarzen Star', bei dem völlige Erblindung des betroffenen Auges vorliegt. Aufgrund der Unterbrechung der Lichtreizübertragung an das Gehirn - meist liegt hier eine Durchtrennung des Sehnerves vor - ist die Pupille vollkommen weitgestellt und star, sodass das Auge schwarz erscheint und die Bezeichnung 'schwarzer Star' begründet.



Der Mops verfügt aufgrund seiner Anatomie über ein besonders hohes Risiko an Augenanomalien zu erkranken. Die Hauptursache für diese Problematik liegt in der Abflachung der Orbita oculi, wodurch das Auge und seine versorgenden Strukturen keinen Platz mehr in einer knöchernen Augenhöhle vorfinden. Die allererste Maßnahme zur Vereitelung einer Weitergabe potentieller diesbezüglicher Defektgene an Filialgenerationen beruht natürlich in der Überprüfung möglicher Augenerkrankungen, bevor ein Tier dieser Rasse in die Zucht eintritt. Für die Augenuntersuchung des Mopses ist die Beurteilung der Lage des Auges vorrangig, darunter versteht man, ob das Auge ausreichend tief in einer Augenhöhle eingebettet oder exponiert ist, die Begutachtung der Lider auf normalen Lidschluss oder Vorliegen eines Entropiums, die Größe der Lidspalte, der Zustand der Sklera (diese sollte nicht getrübt, verschwommen oder vaskularisiert erscheinen), der Zustand der Cornea (diese sollte frei durchscheinend, glänzend, gut befeuchtet, ohne jegliche Trübungen und Pigmenteinlagerungen vorliegen), sowie auch der Abstand des Auges zur nasalen Falte geprüft werden muss. Tiere, die in diesen Bereichen als abweichend pathogen diagnostiziert werden, fallen unter den Qualzuchtparagraphen und dürfen in Österreich nicht in der Zucht, per sonstiger hoher Strafen, Verwendung finden. Umso erstaunlicher ist der Gesamtbefund der langjährigen Studie der Universitätsklinik Wien, die gerade für diese Rasse sehr wertvolle Erkenntnisse in Österreich erbrachte, wonach 100 % der Möpse Makroblepharon und Entropium aufweisen. Das Makroblepharon per se bedeutet nicht gleich zwingend ein Zuchtverbot des Probanden, soferne dieses nicht mit weiteren Defekten verbunden ist, bzw. dem Defektgenträger keine Qualen bereitet. Ein Entropium allerdings ist eindeutig im Gesetzestext als Qualzuchtkriterium definiert und mit Zuchtverbot belegt. Der Mops leidet in erster Linie nicht, wie oft angenommen, an Atemwegsproblemen, sondern, sehr vorranging, an Anomalien des Auges. Eine dahingehende Überprüfung der Parenteralgeneration ist daher in Österreich vor Zuchtantritt zu erbringen und auf Verlangen sind die Befunde vorzulegen per sonstiger Mißachtung unserere gesetzlichen Verpflichtungen, Tiere mit Qualzuchtmerkmalen nicht in die Zucht zu integrieren.

Weitere medizinische Überprüfungen vor Zuchtantritt, die lt. Novellierung des Tierschutzgesetzes, entsprechend den Auflagen der Europäischen Kommission, zur Verhinderung von Qualzucht und zur Aufrechterhaltung bestehender Rassen, insbesondere hier für den Mops, zu erfüllen sind, finden sie hier unter : Mops Krankheiten . Die Präsidentin des Klubs der Deutschen Möpse (FCI - VDH), wie auch die Präsidentin des Freien Mopsklubs Deutschland, haben mir unlängst in einem Gespräch bekundet, dass man bereits sehr fundierte Untersuchungen für den Mops anstrengt und die Resultate daraus sprechen für den gesunden Erfolg der Rasse. Die Untersuchungen, welche Pugnax-Generationen erfolgreich absolviert haben, finden Sie unter : Zuchthygiene und Mopswelpen aktuell .



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