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Inhaltsverzeichnis
Allgemeinmedizin
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Ernährung
Gynäkologie
Hauterkrankungen
Infektionsmedizin
Mikrobiologie
Molekularmedizin
Mycoplasmose
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Röntgenbilder Pugnax
ZNS und PNS
Zuchtphilosophie
Keilwirbelbildung - Hemivertebra

Hemivertebra - Keilwirbel beim Hund

In dieser Dokumentation wird die Ausbildung von Keilwirbel, seine Ursachen, seine Folgen für den Merkmalträger, seine Genetik und Verhinderung in der Zucht wissenschaftlich abgehandelt.



Ein gesunder Wirbelkörper hat in der frontalen Ansicht und auch in der Seitenbetrachtung einen rechteckigen Charakter, wobei Vorder-und Hinterkante gleich hoch sind, Grund- und Deckplatte gerade. Des weiteren verfügt ein Wirbelkörper über einen Dornfortsatz, zwei Querfortsätze unterhalb dieser, links und rechts, je ein Spinalnerv das Rückenmark verläßt, und sind die einzelnen Wirbelkörper über die Querfortsätze miteinander verbunden, Wirbelgelenke, ein Wirbelloch, umgeben vom Wirbelbogen und ergibt die Aneinanderreihung dieser Wirbellöcher den Wirbelkanal, in dem sich das Rückenmark befindet und wird jedes Ende eines Wirbelkörpers von einer, vom Wirbelkörper versorgten, Bandscheibe ausgekleidet, welche zwischen den einzelnen Wirbelkörpern eine Stoßdämpferwirkung ausübt.
Wird die Vorderkante deutlich niedriger als die hintere Kante, wird diese Wirbelkörperform als Keilwirbel oder Halbwirbel, Hemivertebra, bezeichnet.



Wirbelkörper normal ausgebildet linke Skizze - Hemivertebra-Wirbeldeformierungen rechte Skizzen





Auf den beiden, obigen Röntgenstudien sind links 4 Brustwirbel eines Mopshundes aus der Förderstätte Canis Pugnax abgebildet, in diesem Falle die Brustwirbelkörper : T6, T7, T8, T9, um zu veranschaulichen, wie ein normal ausgebildeter Wirbelkörper aussieht. Rechts sind 3 gesunde Wirbelkörper der Lendenwirbelsäule desselben Mopshundes zu erkennen, in diesem Falle der L5, L6, L7 und rechts schließt sich das 1. Kreuzbeinsegment an. Mit dem Kreuzbein sind dann in Folge die beiden Iliosakralgelenke verbunden.
Auf der Röntgenstudie darunter ist die Halswirbelsäule eines Pugnax-Mopses mit den 7 Halswirbelkörpern, beginnend mit dem Atlas C1 bis C7 zu erkennen, zur Ansicht für die Gestaltung gesunder Wirbelkörper aus der Sammlung des Zuchtprogrammes zur Verhindung congenitaler Hemivertebra in der Rasse Mops. Die Studie wird von der Förderstätte Canis Pugnax bereits über 20 Jahre durchgeführt und gehört in den Rahmen der Selektionszucht der Förderstätte für Erbgesundheit, damit ein einwandfreies Reservoir für unsere Rasse in Reinzucht für die Zukunft erhalten bleibt.





Ursachen für die Ausbildung von Keilwirbel

Hemivertebra ist allgemein nicht selten anzutreffen und handelt es sich meist nicht um einen genetischen Defekt. Keilwirbel entstehen häufig bei schweren Wirbelsäulentraumata und Knocheninfektionen, wobei hier durch schwere Entzündungsprozesse Wirbelkörper auch vollkommen in sich zusammenbrechen können. Nach Stürzen, Verkehrsunfällen, Sportunfällen, Stößen und sonstigen Gewalteinwirkungen auf die Wirbelsäule können Wirbelkörper nicht nur splitternd oder in Teile zerbrechen, Wirbelkörper können, vor allem bei stumpfer Gewalteinwirkung von oben oder beim Hund von hinten, in sich kollabieren und spricht man in einem solchen Falle von Kompressionsfrakturen. Bei Kompressionsfrakturen können Wirbelkörper vollkommen in sich kollabieren, häufig bei sehr alten oder noch im Wachstum befindlichen Hunden (und Menschen) oder es wird nur ein Teil des Wirbelkörpers in diesen geschoben. Ein durch Kompressionsfraktur verletzter Wirbel wird als Keilwirbel (Hemivertebra) in der Medizin bezeichnet. Des weiteren gibt es noch andere, bisher nicht geklärte, Ursachen für die Ausbildung von Hemivertebra, darunter auch eine erbliche Form mit entsprechender familiärer Häufung.

Für die Zucht bestimmter, brachyzephaler, Hunderassen interessiert es vor allem, wie es zur erblichen Form dieser Wirbelkörperdeformation kommt, in welchem Alter des Merkmalträgers diese ausgebildet wird und wie man diese Missbildung nachhaltig verhindern kann.



hereditäre Hemivertebra

die erbliche Form der Keilwirbel ist ausnahmslos immer congenital, von Geburt an vorhanden.

Die Anlage zum erblichen Keilwirbel beruht auf einer fehlerhaften Entwicklung des Wirbelkörpers, welcher dadurch ein keilförmiges Aussehen erhält. In der Literatur findet man Keilwirbel auch unter den Bezeichnungen : Trapezwirbel, Halbwirbel, Schmetterlingswirbel, auch sigittaler Halbwirbel genannt, wobei bei letzterem die rechte und die linke Seite des Wirbels nicht miteinander verbunden sind und sich zur Mitte hin verjüngen, sodass sich zwei Kegel bilden, deren Spitzen zueinander weisen, somit ein in doppelter Form ausgebildeter Keilwirbel vorliegt. Neben den Deformierungen der Wirbelkörper, können auch Deformierungen der Dornfortsätze vorliegen, welche in einem solchen Falle miteinander verwachsen sind und als Kissing Spines bezeichnet werden. Keilwirbel ziehen immer eine mehr oder weniger starke Deformierung der Wirbelsäule nach sich, bzw. man beobachtet bei Merkmalträgern verschiedene Verformungen der Wirbelsäule in betroffenen Bereichen, die sich röntgenologisch als spontaner Knick, Lordose, Kyphose oder Skoliose abzeichnen. Bei brachyzephalen Hunderassen handelt es sich um eine, mit Chondrodystrophie in Zusammenhang stehende, polygen determinierte, heterogene Hemmungsmißbildung mit variabler Penetranz. Die Ausbildung der Wirbelkörper erfolgt bereits inuteri während der Embryogenese in knorpeliger Form und dienen diese als Platzhalter für die Entwicklung des Skeletts mit nachfolgender Ausbildung und Einlagerung von Knochenzellen während der fetalen Entwicklung mit weiterer Ossifikation post partem. Kommt es zu Störungen in der Versorgung des fetalen Wirbelkörpers, erfolgt eine Deformation während der Ossifikation. Aus diesem Grund ist ebenfalls zu bedenken, dass nicht jeder Welpe, der mit Wirbelkörperhemmbildungen geboren wird, eine erbliche Hemivertebra aufweisen muss. Da es verschiedene Ausprägungsformen von Hemivertebra gibt, der Wirbelkörper außerdem komplex aus verschiedenen Schichten aufgebaut ist und verschiedene Mißbildungsformen annehmen kann, gilt es als gesichert, dass bei der erblichen Form der Hemivertebra nicht ein Gen, sondern Gene aus verschiedenen Genloci auf das Entstehen des Keilwirbels und den Grad der Deformierung Einfluss nehmen. Daher ist es sehr schwierig, die Gene zu finden, die direkt mit dieser Wirbelkörperdeformation in Zusammenhang stehen, um einen Gentest zur Früherkennung zu entwickeln und spielen auch andere, als erbliche Faktoren, bei vielen Fällen von Hemivertebra eine Rolle und bestätigte mir dies auch kürzlich das weltweit führende Genlabor für Tierzucht und Genetik.

Somit gibt es leider noch immer keine genetische Austestung für Zuchttiere vor Anpaarung zur Vermeidung dieses Defektes bei den Nachkommen. Die einzige Methode bleibt, nach wie vor, die Röntgendiagnostik und das rigorose Ausscheiden von Merkmalträgern, bzw. Defekt-Vererbern aus der Zucht.

Über die Ausbildung von Keilwirbel inuteri gibt es natürlich aufgrund der erschwerten Untersuchungsmöglichkeit nur wenige Arbeiten, finden Sie jedoch eine sehr interessante Studie hier unter :

prenantal diagnosis of fetal hemivertebra




Keilwirbel - betroffene Rassen

Keilwirbel werden bei Hunden verschiedener Rassen immer wieder vorgefunden. Am häufigsten betroffen sind chondrodystrophische, brachyzephale Kleinhunde, wie Bulldog und Mops. Aus einer Studie einer deutschen Universität ging hervor, dass unter 100 Bulldoggen über 80 % dieses Merkmal trugen, bei den untersuchten Möpsen waren es 100 %. Dazu muss ich allerdings betonen, dass lediglich 10 Möpse diesem Projekt unterzogen wurden, dennoch : ein für unsere Rasse bedenklicher Ausgang. Dazu erlaube ich mir auszuführen, dass ich 2 sehr alte, englische Linien, die nicht nur für ihre herausragende Schönheit (viele Crufts-BOB) und Langlebigkeit zur damaligen Zeit bekannt waren, miteinander verschmolz, sondern seit über 20 Jahren ein Programm zum Erhalt gesunder Eigenschaften dieser uralten Kulturrasse verfolge, worunter auch das Röntgen nicht nur der Zuchttiere, sondern aller aus dieser Mopsfamilie Geborenen durchführe und hat sich über all die Jahre, bei keinem einzigen Tier auch nur ein Verdacht auf Hemivertebra ergeben, waren die abgebildeten Wirbelkörper optimal ausgebildet, die Wirbelsäulen gesund geformt. Damit liegt die Bestätigung vor, dass Brachyzephalie nicht unweigerlich mit Hemivertebra in Verbindung zu bringen ist und dass die Anlage für Hemivertebra nicht lediglich nur durch Vorliegen von Brachyzephalie verursacht wird bei betroffenen Rassen. Allerdings liefert dies auch den Beweis, dass die Züchtung bestimmter Hunderassen ohne entsprechende, medizinische Untersuchungen auf gesunder Basis nicht möglich ist.



Im nachfolgenden werden weitere Auszüge aus den Studien der Förderstätte gezeigt, einem weltweit einzigartigen Zuchtprogramm zur Verhinderung von Defektgenen, zur Demonstration von Wirbelsäulen der brachyzephalen Hunderasse Mops, ohne congenitale Knochendefekte, wie u.a. Keilwirbel, Kyphose, Skolliose, Lordose. Neben den Wirbelkörpern der gesamten Wirbelsäule, werden auch die Schwanzwirbel der Mopshunde dieser Förderstätte dargestellt. Diese Tiere entstammen Mopshunden, die in England die höchsten Auszeichnungen errangen (Cruft-Sieger) und werden Ruten im perfekten Posthorn getragen. Dies liefert gleichzeitig den Beweis, dass es sehr wohl möglich ist, Ringelruten ohne Wirbelmißbildungen und Wirbelverwachsungen, also ohne congenitale Keilwirbel zu züchten. Die röntgenologischen Kontrollen sind dafür jedoch die Grundvoraussetzung. Das erste Bild zeigt einen Welpen im Alter von 10 Wochen, die beiden nachfolgenden Bilder, seine Eltern.



Röntgenstudien HV-freier Mopshunde



Welpe, 10 Wochen alt :  Sämtliche Wirbelkörper, HWS, BWS, LWS und der Rute sind vollkommen frei von Anomalien und bereits sehr gut ossifiziert, sodaß eine einwandfreie Diagnostik ermöglicht wird.





Die nachfolgende Röntgenaufnahme aus diesem Zuchtprogramm zeigt die BOB-Siegerin Venus, ein Enkelkind aus Canis Pugnax Finnikin und Urgroßmutter alle derzeitigen Pugnax-Mopshunde im Alter von 8 Jahren mit vollkommen gesunden Wirbelkörpern, auch der Rute und hat diese Hündin noch keine einzige Arthrose und alle Gelenke, auch Hüftgelenke vollkommen o.B., HD 0. Eine vorbildliche Förderstätte der Rasse innerhalb der FCI und des PDC GB.



Canis Pugnax Venus von Mim 



Die Röntgenstudien darunter zeigen die Wirbelkörper von 3 Möpsen aus den Studien von Canis Pugnax. Abgebildet sind hier von links nach rechts : Rutenwirbelkörper Adonis, seiner Mutter Tres Jolie und Wermuth.





Hemivertebra - Auswirkung auf den Merkmalträger

Die erbliche Keilwirbelbildung hat, im Gegensatz zur erworbenen, in den meisten Fällen keine besonderen Auswirkungen auf den Gesundheitszustand des Trägers. Während Keilwirbel, die aufgrund von schweren Knocheninfektionen oder Traumen (Kompressionsfrakturen, Abrissfrakturen) entstanden, mit sehr großen Schmerzen, oft auch Rückenmarkseinengungen und dadurch bedingten Paresen verbunden sind, fallen in vielen Fällen von congenitaler Hemivertebra die Merkmalträger nur als Zufallsbefund im Zuge des Röntgens wegen einer ganz anderen Sache auf. Viele der tatsächlichen Hemivertebra tragenden Hunde werden weder in der Bewegung sonderlich auffällig, noch zeigen sie Bewegungseinschränkungen und erreichen ein normales Hundealter. In einigen Fällen allerdings, vor allem, wenn mehrere Wirbelkörper betroffen sind, zeigen die Hunde Störungen in der Bewegung, Aufbuckelung (Kyphose), Einsenkung - Senkrücken (Lordose) oder Schiefstellung, bzw. Verdrehung (Skoliose) der Wirbelsäule. Die deformierten Wirbelkörper haben über ihre Querfortsätze meist auch eine fehlerhafte Verbindung zum benachbarten Wirbel, was zur weiteren Deformierung der Wirbelsäule beiträgt. Besonders problematisch sind Sagittalwirbel, auch als Schmetterlingswirbel bezeichnet, da bei dieser Wirbelmißbildung der Rückenmarkskanal oft offen liegt oder durch die beiden Spitzen dieses, in zwei Kegel verformten, Wirbelkörpers das Wirbelloch entsprechend den Deformationen verengt sein kann und dadurch schon schwere Paresen bedingt. Eine chirurgische Intervention von sehr schwer veränderten Keilwirbeln, ohne Verletzung des Rückenmarks, ist in bestimmten Fällen nicht möglich und führt damit unweigerlich zur Euthanasie des Merkmalträgers.

Wie bereits erwähnt, gibt es, trotz intensiver Bemühungen eines großen Genlabors für Tierzucht und Universitäten für Tierzucht und Genetik, bisher noch keinen Gentest, der diesen Defekt im Vorfeld aufzeigen würde. Als einzig wirksames Instrument zur Verhinderung der Mainfestation von erlbichen Keilwirbeln bleibt die Röntgendiagnostik, nach wie vor. Sie ist in der Medizin auch das einzige Instrument, mit dem ein Keilwirbel als solcher, gesichert diagnostiziert werden kann. Computer-CD, MRT werden hierfür nicht herangezogen, sondern zur Begutachtung der Nerven, die der Keilwirbel umgibt und des Rückemarks. Wie ebenfalls bereits erwähnt, ist der erbliche Keilwirbel congenital, von Geburt an bereits vorhanden und bildet sich während des letzten Trächtigkeits-Drittels aufgrund der Ossifikation der Wirbelkörper inuteri aus. Mit ca. 8 Wochen sind beim Welpen die Knochen soweit ossifiziert, dass die Röntgendiagnostik zur Wirkung kommen kann, um Merkmalträger zu verifizieren und von der Zucht auszuschließen. Der Erbgang dieser Wirbelkörperdeformation ist dermaßen komplex, dass eine hemivertebra-freie Zucht nur gelingt unter rigorosem Ausschluß sämtlicher Träger- und auch Vererbertiere, die selbst diese Anomalie nicht zeigen. Wird ein Tier in die Zucht eingebracht, dass auch nur einen einzigen, erblichen Keilwirbel zeigt, ist diese Zuchtfamilie verdorben, da unweigerlich Träger für dieses Defektgen in den Würfen liegen, welche diese Anomalie selbst nicht zwingend im Röntgen zeigen müssen, aber dennoch hoch vererben und damit in die Rasse streuen. Ist dieser Defekt einmal in einer Zuchtlinie manifestiert, kann in dieser Zucht nur mehr Schadensbegrenzung betrieben werden, defektfrei wird diese Linie danach nicht mehr. Das bedeutet, dass auch Elterntiere, welche dieses Merkmal nicht zeigen, dennoch Nachkommen zeugen, worunter Merkmalträger befindlich sind. Um eine Zuchtfamilie als vollkommen Defekt-Gen-frei zu diagnostizieren, müssen die röntgenologischen Studien mindestens 3 Generationen umfassen. Als ich bei meinem Mopsklub die Forderung bezüglich Hemivertebra zur Röntgendiagnostik für Zuchttiere einbrachte, wurde diese vom gesamten Vorstand meines Klubs rigoros abgelehnt. Wenn heute diese Untersuchung eingeführt würde, in Anbetracht auf die Auswertungen von mit der Materie beim Mops befaßten Universitäten, wird eine Defekt-Gen-freie Zucht allerdings nicht mehr möglich sein. Zuchtprogramme haben nur dann einen Sinn und zeigen Erfolg, wenn sie tatsächlich auf die Problematik der genetischen Eigenheiten einer Rasse abgestimmt sind. Entsprechen sie diesen nicht, besteht sogar die Gefahr, dass eine Zuchtpopulation damit verdorben wird. Verfehlen Zuchtbestimmungen in der Versäumnis der Kontrollen auf nur einen Defekt durch fehlende Untersuchungen, oder kommen die Bemühungen erst, wenn der Defekt bereits einen Teil einer Zuchtpopulation betrifft, wird dieser Defekt ständig in einem bestimmten Prozentsatz im Hintergrund dieser Population verbleiben. Eine Züchtung auf 0% - defektgenfrei ist dann nicht mehr möglich, vor allem, wenn es sich um eine Rasse handelt, an der viele genetische Eigenheiten zu beachten sind.

Bei einigen Hunderassen, wie Mopshunde und Bulldoggen, wird die erbliche Hemivertebra in der Medizin bereits als Rasseeigentümlichkeit bezeichnet und hatten wir vor ca. 3 Jahren in Österreich auch einen rechtlichen Präzedenzfall indem das Merkmal der Hemivertebra als zur Rasse gehörend befundet wurde zugunsten des Züchters des Merkmalträgers. Die Zucht der Mopshunde und Bulldoggen reicht weit zurück und gab es zu damailgen Zeiten auch nicht das Diagnostikum der Röntgenologie. Die Korkenzieherrute der Bulldogge besteht lt. Angabe einiger untersuchenden Universitäten aus Keilwirbel und wird dem Mops dasselbe nachgesagt. Aufgrund von züchterischen Wirbelsäulenverkürzungen und des angestrebten Karpfenrückens (in der Medizin als Kyphose bezeichnet), wurde diese Wirbeldeformation auch auf andere Teile der Wirbelsäule übertragen. Dazu ist auszuführen, dass die meisten dieser Merkmalträger gesunde, langlebige Hunde sind.

Eine ausführliche Forschungsarbeit über die Hemivertebra und andere Wirbelsäulenbesonderheiten der Brachyzephalen findet man in der hervorragenden Dissertation von
Frau Dr. Susanne Meyer,
Freie Universität Berlin :

meyer_online.pdf [5.470 KB]



Wie wertvoll gesundheitliche Untersuchungen unter Einbindung der modernen, medizinischen, Diagnostik sind und vollkommen gesunde Nachkommen garantieren, zeigen nachstehende Seiten auf, sowie auch das erfolgreiche Welpen-Röntgen auf erbliche Keilwirbelbildung zur Früherkennung, um gesunde Hunde und Merkmalträger frühzeitig zu verifizieren :

http://www.gesunde-bulldoggen.de/laufen/keilwirbel.html



Zu den pathogenen Wirbelkörperveränderungen im Rahmen der HV gehört auch der Blockwirbel, der wiederum sowohl erblicher-congenitaler Natur sein kann oder durch Unfälle und Infektionen erworben. Beim Blockwirbel sind 2 oder mehrere Wirbelkörper miteinander verwachsen und der Wirbelkörper zeichnet sich daher im Röntgen doppelt so lange ab.





Auf den obigen Röntgenaufnahmen sind durch bakterielle Knocheninfektion, Spondylodiscitis, verformte Wirbelkörper zu erkennen. Auf der linken Röntgenabbildung handelt es sich um den T12, T11, T10, welche aufgrund einer schweren Streptokokkeninfektion der Wirbelkörper im jugendlichen Alter zu Pseudosagittalwirbel verformt wurden, die Bandscheiben bakteriell aufgelöst, auf der rechten Röntgenstudie erkennt man die BWK : T2, T3, T4 zu einem einzigen Blockwirbel verwachsen, als Folge einer schweren, bakteriellen, Spondylitis. Ein weiteres Merkmal schwerer, bakterieller, Knocheninfektionen sind, neben dem Knochenfraß (Knochenkaries) und Entzündungsexsudaten (weiße Schattenbildung im Knochen), vor allem die mangelnde Knochendichte, die aufgrund von entzündlichen Störungen in der Ossifikation zustandekommt und für bakterielle Knocheninfektionen typisch ist. Die infizierten Knochen wirken bei Osteitis, Spondylitis, oft gespenstisch, durchscheinend aufgrund der zerstörten Knochenzellen und der mangelhaften Ossifikation.

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